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Österreich: Mehr Preistransparenz über die LEH-Einkaufspreise?

Nahrungsmittel waren jahrelang viel zu billig, galten als Inflationsbremse: Nun ist seit gut einem Jahr (fast) alles anders: Kurz nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine ging es los. Seitdem liegt die Inflationsrate bei Lebensmitteln - immer im Vergleich zum Vorjahresmonat - über 10, zeitweise über 20 Prozent und somit weit höher als die durchschnittliche Teuerungsrate. Wer verdient letztlich in der Wertschöpfungskette? Oder wer "sahnt" ab, um in der Milchsprache zu bleiben? Denn gerade die Milcherzeugerpreise sind in den vergangenen Monaten seit Jahresbeginn massiv zurückgegangen. Aber wie läßt sich nun nachprüfen, wer an den hohen Lebensmittelpreisen verdient, wenn bei den Erzeugern, auch mit Blick auf die insgesamt höheren Kosten meist zu wenig hängen bleibt. In Österreich scheint man hier schon einen kleinen Schritt weiter zu sein.
So erweiterte die dortige Agrarmarkt Austria (AMA) ab diesen Monat ihre Marktinformationen mit den Einkaufspreisen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH). Grundlage der Erhebung sind die von der EU-Kommission beschlossenen Meldepflichten für bestimmte Marktordnungswaren, die in Österreich mit der dortigen Agrarmarkttransparenzverordnung auf nationaler Ebene umgesetzt werden.  Meldepflichtig sind Betriebe des LEH mit mindestens 100 Filialen, die wöchentliche oder monatliche Einkaufspreise  an die Marktordnungsstelle Agrarmarkt Austria zu melden haben und von dort gewichtet und anonymisiert an die EU-Kommission weitergeleitet werden.
 Welche Aussagekraft letztendlich diese Informationen haben, bleibt abzuwarten. Die ausgewiesenen Einkaufspreise sind auf bestimmte Produkte begrenzt (z.B. Bio und konventionell). Rückschlüsse auf einzelne Produktkategorien sowie auf die tatsächlichen Spannen zwischen Einkaufs-und Verkaufspreisen sind kaum möglich, aus den Daten kann allenfalls die Richtung von Preistrends abgelesen werden.
Für den Bereich Milch und Milchprodukte müssen seitens des LEH für folgende Produkte wöchentlich die Einkaufspreise gemeldet werden:

  • Butter, in Packungen zu 250 g (sog. Teebutter)
  • Gouda, in Packungen bis 400 g,  mind. 45 % Fett i.Tr.
  • Edamer, in Packungen bis 400 g, 400 g, 40 bis 45 % Fett i.Tr.
  • Emmentaler, in Packungen bis 400 g, mind. 45 % Fett i.Tr.
  • Mozzarella, gerieben, aufgeschnitten oder im Ganzen, mit hohem TM-Gehalt, in Packungen bis 250 g

Wer sich über die Einkaufspreise von KW 28 informieren möchte, kann dies an dieser Stelle tun:
https://www.ama.at/getattachment/73b20d30-79ea-4e53-aa5b-2acb8a18e8c2/Bericht_Preistransparenz_LEH_07_KW28.pdf

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