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Wir bayerischen Milchbauern

Steffi und Michi Bauer

treffen mit ihrem betriebswirtschaftlichen Konzept und der modernen Rosa Kuh Marke den Nerv der Zeit.

Volle "Milch"-Kanne klimaneutral

Von hier kommt die Milch
„Unsere Heimat ist Obermichelbach. Das liegt im Ballungsraum Nürnberg, Erlangen, Fürth. Uns ist Regionalität und Fairness bei Lebensmitteln wichtig. Darum verarbeiten wir die Milch selbst und setzen auf die Selbstvermarktung unserer Produkte. So wollen wir uns eine Zukunftsperspektive als Milchbauern schauen.“

Klimaneutrale Erzeugung
„Das ist ein wichtiges Anliegen, auch wenn Kunden diesen Aspekt vielleicht gar nicht wahrnehmen. Mit den Photovoltaik- und den Biogasanlagen könnten wir theoretisch 2.000 t Milch pro Jahr CO2-neutral herstellen. Aktuell produzieren wir aber nur 500 t Milch. Für die Biogasanlage verwerten wir die Gülle und den Mist der Kühe, außerdem Pferdemist eines benachbarten Betriebes, sowie Mais und Gras. Das Biogas wird anschließend verstromt und ebenso wie der Strom aus der Sonne eingespeist. Wir sind also längst nicht mehr ausschließlich Bauern, sondern auch Molkereibesitzer und Energieproduzenten.“

Der Hof und die Familie
„Die Landwirtschaft ist seit vielen Generationen im Familienbesitz. 2013 haben uns Michis Eltern den Betrieb übergeben. Hier leben wir jetzt mit unseren Kindern Louisa (7) und Erik(4). Die Eltern arbeiten mit, versorgen die Tiere und den Kuhstall. Den Ackerbau und die Grünlandbewirtschaftung des ca. 100 Hektar großen Hofes übernimmt inzwischen großteils ein Lohnunternehmen, sonst wäre die viele Arbeit nicht zu stemmen. Wir selbst kümmern uns hauptsächlich um die Molkerei, die Technik und Wartung der Anlagen, um unsere Mitarbeiter und den Vertrieb der Lebensmittel. Wichtig ist uns, dass alle, die auf unserem Hof arbeiten, von ihrer Arbeit gut leben können. Ziel ist, uns und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anständige Löhne zu zahlen.“ Milchkühe im Wohlfühlstall „Der Grundstein für leckere Milch sind immer die Tiere, denen es gut geht. Der neue Kompoststall für unsere 65 Milchkühe ist ein absoluter Wohlfühlstall, der als Laufstall mit Außenbereich konzipiert ist. Wir haben außerdem 500 Hennen in Freilaufhaltung. Bei allem versuchen wir so gut wie möglich, mit dem Boden und unseren Tieren umzugehen. Wir achten unsere Tiere und lieben unsere Arbeit.“

Hofmolkerei Rosa Kuh
„Wir empfinden es als Privileg, aus der Milch der eigenen Kühe Lebensmittel herzustellen. Das Ziel ist, dem Hof eine zukunftsfähige Einkommensstruktur zu geben. Wir sind Menschen, die gestalten wollen anstatt zu jammern. Ehrlich gesagt, mit dem Aufbau der Molkerei sind wir arbeitsmäßig am Anschlag. Aber durch den direkten Weg an die Verbraucher kommen wir weg von der Abhängigkeit des Milchgeldes.“

Rosa Kuh: Milch und mehr
„Erzeugt werden Trinkmilch, Joghurt, Joghurtdrinks und Eis. Unsere Frischmilch bieten wir mit dem natürlichen Fettgehalt, und sie wird schonend pasteurisiert. Anfang 2020, mit dem Beginn des ersten Corona-Lockdowns, haben wir begonnen, diese Produkte in die Supermärkte zu bringen. Trotz der Einschränkungen, dass Verkostungen der Produkte nicht möglich sind, ist der Absatz wie kalkuliert. Unser selbstgemachtes Eis geht beim Verkauf sogar richtig durch die Decke. Es schmeckt aber auch großartig. Das nächste Projekt, eigenen Käse herzustellen, ist gerade in der Umsetzung. Zu kaufen gibt es sie in den Rewe- und Edeka-Supermärkten in der Region. Außerdem bieten wir 15 Milchtankstellen und Verkaufsautomaten an unterschiedlichen Standorten und sind in etwa 30 Hofläden und in Großküchen präsent. In den Automaten gibt es weitere hofeigene Produkte und solche von Bauernkollegen. Auch einen Onlineshop bieten wir den Kunden an. Zu unseren Automaten auf den Hof kommen am Wochenende 200 bis 300 Leute zum Einkaufen. Wer will, darf sich bei uns gerne umschauen, zum Beispiel im Rahmen einer Hofführung in der Gläsernen Molkerei. Wir haben mit der Molkerei einen Seminarraum gebaut, als Möglichkeit für Teambildungskurse auf dem Bauernhof. “

Ehepaar mit Passion
„Wir beide zusammen, das ist viel Energie, gute Laune und immer wieder neue Ideen, die wir spontan aber nicht ungeplant umsetzen. Wir sind Allrounder mit viel Hintergrundwissen. Steffi kommt auch von einem Milchbauernhof und hat Landwirtschaft mit Schwerpunkt Ökonomie im bayerischen Triesdorf studiert. Michi ist Landwirtschaftsmeister und wie die meisten Bauern sehr geschickt. Uns macht Sorgen, dass wir Bauern in der Öffentlichkeit oft schlecht dargestellt werden. Wir denken viel darüber nach und glauben, dass die Entfremdung der Kunden von der Erzeugung unserer Lebensmittel, der fehlende Bezug zum Ursprung, Gründe dafür sind. Unsere Lösung: Ein realistischer Blick auf uns Bauern gelingt, wenn wir die Menschen auf die Höfe lassen. Damit sie sich selbst überzeugen, wie gut wir arbeiten.“

© VMB | Interview: Elke Hoffmann | September 2021 | Foto: Rosa Kuh


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