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Wir bayerischen Milchbauern

Christine Bauer

aus Oberfranken managt ihren Milchviehbetrieb, die Familie und neuerdings ein Ehrenamt.

Frauen-Power im Milchviehbetrieb

Christine Bauer (48 Jahre) betreibt zusammen mit ihrem Ehemann einen Milchviehbetrieb mit 130 Kühen plus Nachzucht in der Gemeinde Zedwitz bei Hof in Oberfranken. Außerdem ist sie Mutter von sieben Kindern - vier Mädchen und drei Jungen. Die älteste Tochter ist bereits ausgezogen und verheiratet. Die anderen Kinder leben noch auf dem Hof.

Christine ist eine Vollblut-Landwirtin. 1958 wurde der Betrieb der Familie Trentzsch von den Großeltern in Zedwitz gegründet. Zusammen mit ihren drei Schwestern ist Christine auf dem Hof aufgewachsen. „Ich war auf dem Hof schon früh eingespannt - mit 14 hab ich schon den Traktorführerschein gemacht.“ Schnell stand fest, daß Christine den Hof übernehmen würde.  

„Ich bin ausgebildete Hauswirtschafterin und habe in Bayreuth die Technikerschule, Schwerpunkt EDV/Marketing mit Bravour abgeschlossen. Da konnte ich auch die Ausbildereignung erwerben. Meinen Mann habe ich in der Zeit in Bayreuth kennengelernt.“ Heute bewirtschaftet sie mit ihrem Ehemann Harald, der aus einem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb in der Nähe von Bayreuth stammt, 120 ha Ackerland, 30 ha Grünland, 30 ha Wald und eine Biogasanlage mit 185 kW. Fast eine Million kg Milch liefern sie jährlich an die BMI. „Mein Mann und ich – wir sind ein Team, arbeiten gleich viel und entscheiden auch alles gemeinsam.“ Der Alltag als Mutter von sieben Kindern und als Leiterin eines Großbetriebes klappt nur deshalb so gut, weil beide sich die Arbeit teilen. „Ich bin für die Tiere zuständig, kümmere mich ums Melken und um die Kälber. Mein Mann macht die Außenwirtschaft.“ Daneben helfen noch ein Arbeiter auf dem Hof, eine Haushaltshilfe und die Großeltern. Über deren Unterstützung ist Christine Bauer froh: „Ganz ohne Hilfe geht es nicht.“

Rund 10 bis 15 mal pro Jahr führt sie Schulklassen über ihren Hof. „Der Alltag auf dem Hof ist manchmal wirklich ein Wahnsinn, aber ich möchte nichts anderes machen! Ich liebe meine Kühe, und wer mit Leidenschaft dabei ist, dem fällt alles viel leichter. Für mich ist die Landwirtschaft ein großes Glück.“

Neben dem Betrieb engagiert sich Christine Bauer ehrenamtlich im Fachbeirat der genossenschaftlich geführten Molkerei BMI. Dort  ist sie Vorsitzende der Arbeitsgruppe Rohstoffe.  20 Personen – je 2 der unterschiedlichen Liefergruppierungen der Bayerischen Milchindustrie – bilden ein beratendes Fachgremium. Themen wie Milchkaufverträge, Milchmengenplanung, Fett- und Eiweißbewertung etc. stehen auf der Agenda.

Was sagt sie zu den Klimaschutzforderungen und immer umfangreicheren Auflagen aus Gesellschaft und Politik an die Landwirte?
„Unter den klimatischen Veränderungen haben doch wir Landwirte am meisten zu leiden! Die letzten Jahre fiel hier nur die Hälfte der sonst üblichen Niederschlagsmenge in der Region. Durch die Trockenheit haben wir Probleme bei der Fütterung unserer Tiere und müssen teils noch Futter zukaufen. Es gibt viel mehr Unwägbarkeiten als früher. Ich hätte auf jeden Fall Verständnis, wenn die Kinder den Hof nicht weiterführen wollten.“

© VMB | November 2019 | Foto: Bauer


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