Der Handel setzt in der Vermarktung stärker aufs Tierwohl. Handelsketten, die in der Initiative Tierwohl (ITW) organisiert sind, wollen künftig Milch und Milchprodukte ihrer Eigenmarken nur noch mit Haltungsform-Label vertreiben. 2022 starten sie mit der Trinkmilch. Später sollen alle Eigenmarken-Produkte auf höhere Anforderungen ans Tierwohl umgestellt werden.
Die Haltungsform von Milchkühen soll künftig auf den Packungen von Milch und Milchprodukten angezeigt werden. Voraussetzung ist die Zertifizierung nach QM+ (QM Milch e. V.), DLG-Tierwohl (DLG), Für mehr Tierschutz (Deutscher Tierschutzbund), den Richtlinien der Bioverbände oder anderer Programme, die vom LEH zugelassen sind.
Zertifizierte Milchbetriebe, deren Milch mit Haltungsform-Label vermarktet wird, erhalten einen Tierwohl-Aufschlag. Hier finden Sie aktuelle Zahlen und Berechnungsbeispiele zum Tierwohl-Aufschlag.
Die ITW-Mitglieder haben entschieden: Milch aus reiner Anbindehaltung wird über kurz oder lang unter den Eigenmarken nicht mehr vertrieben. Milch aus Kombi-Haltung soll zunächst noch angenommen werden. Allerdings: Die ganzjährige Anbindehaltung läuft sowieso aus. Anbindeställe werden schon seit 1990 nicht mehr gefördert und nur noch ausnahmsweise gebaut. (Mehr erfahren über die Haltungsformen von Milchvieh in Bayern)
Die Einführung der Haltungsform-Label setzt Milchbetriebe unter Druck, die noch (überwiegend) die Anbindehaltung praktizieren. Dies betrifft Betriebe im Süden wesentlich stärker als in den Flächenländern im Norden.
Sie müssen nur noch überschaubare Anpassungen vornehmen. Lohnt sich die Anpassung für Ihren Betrieb? Checken Sie hier aktuelle Berechnungsbeispiele von LfL-Experten!
Info | Von QM+ bis Haltungsform: die Label im Überblick
Nachgerechnet | Anpassung auf Stufe 2: die Kosten bei Anbindestall und Laufstall
Tipp | Mindestpreis-Aufschlag auch für Fleisch von Milchkühen
Service | Broschüren, Artikel und Infoblätter herunterladen
Expertenfrage | Für welche Betriebe rechnet sich die Anpassung?