Tiergesundheit, Klimaschutz und verbesserte Futterverwertung stehen bei Forschungs- und Innovationsprojekten im Fokus. Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) als Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern war in folgende Projekte eingebunden:
Ziel des Forschungsprojekts mit acht teilnehmenden Grünlandbetrieben im Oberallgäu und mit Wissenschaftler:innen ist zu erarbeiten, wie eine zukunftsfähige, umwelt- und klimawirksame Grünlandwirtschaft funktionieren kann. Die landwirtschaftlichen Betriebe werden als eigene Ökosysteme angesehen und entsprechend wird auch die Weidehaltung im gesamten Kreislauf betrachtet.
Im Rahmen dieses Projektes wird eine ganzheitlich geplante Beweidung praktiziert ("Holistic Planned Grazing") sowie eine gezielte Förderung des Bodenlebens. Beide Maßnahmen unterstützen eine hohe Biodiversität, Struktur- und Nutzungsvielfalt. Für die CO2-Bindung sind vor allem die Wurzelsysteme der Gräser von Bedeutung. Das Projekt überprüft die These, dass grasende Milchkühe einen Wachstumsimpuls in den Graswurzeln auslösen, sodass die Wurzelmasse zunimmt und viel Kohlenstoff gebunden werden kann. Ergebnisse werden im Jahr 2023 erwartet.
Das Projekt KUHproKLIMA wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).
„optiKuh“ ist ein deutschlandweites Verbundprojekt mit dem Ziel, die optimalen Bedingungen für die Milchkuh zu erforschen und in der Praxis zu realisieren. Die Bereiche Zucht, Haltung, Futter und Betreuung werden zusammen betrachtet und umfassend untersucht. Neben den Forschungseinrichtungen der Länder, des Bundes und der Universitäten sind auch Milchkontrolleinrichtungen und die Wirtschaft in dem Verbundprojekt „optiKuh“ aktiv eingebunden. Laufzeit des ersten Projektes war von 01.09.2014 - 30.06.2018. Das zweite Projekt optiKuh 2 startete im September 2019.
Eine züchterisch verbesserte Futtereffizienz beim Milchrind führt zum einen zu einer verbesserten Produktionseffizienz der Milcherzeugung und stellt zum anderen eine Maßnahme zum aktiven Klimaschutz dar, da bei einer höheren Futtereffizienz geringere Treibhausgas (THG)-Emissionen je Produkteinheit entstehen. Darüber hinaus könnte eine Zucht auf geringeren Methanausstoß einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Projektlaufzeit: 01.06.2018 - 31.05.2021. Die Ergebnisse aus diesem Projekt wurden im Rahmen eines Workshops Ende September 2021 diskutiert.
Mit Q Check soll der Status quo von Tiergesundheit bzw. Tierwohl aller deutschen Milchkühe regelmäßig erfasst werden. Das kontinuierliche Erheben der Indikatoren ermöglicht es, die aktuelle Entwicklung von Tiergesundheit bzw. Tierwohl auf Landes- und Bundesebene zusammenzufassen und zu veröffentlichen.