Konventioneller Milchpreis (oGT): Stillstand?
Die Konstellation für die Vermarktung von Milcherzeugnissen bleibt in Deutschland immer noch schwierig. Die Nachfrage der Konsumenten verharrt auf einem verhaltenen Niveau wegen höherer Verkaufspreise, einer weiterhin hohen Inflationsrate und gleichzeitig steigen die Energiekosten deutlich an, und die Milchproduktion in Deutschland verläuft seit knapp einem Jahr über der Vorjahreslinie. Die Konsequenzen dieser Entwicklung waren preisreduzierte Verkäufe im laufenden Jahr beginnend bei Butter und Magermilchpulver (siehe Kieler Rohstoffwert) und fortgesetzt bei Käse und Frischmilcherzeugnissen im zweiten Jahresquartal 2023. Hierdurch sind die Milchpreise zum Jahresübergang gefallen und erreichten Mitte des Jahres eine Differenz von 15 Cent pro Kilogramm. In manchen Bundesländern fielen die Abstände teilweise noch deutlicher aus. Für den Monat August 2023 hat sich erstmals in diesem Jahr der Milchpreis für konventionelle Milch in Bayern gegenüber dem Vormonat nicht verändert. Knapp 45 Cent pro Kilogramm Milch errechnet sich der aggregierte Milchpreis im weiß-blauen Bundesland. Auch die Auswertung für die drei bayerischen Regionen Nordbayern, Ober- und Niederbayern und blieben fast unverändert und liegen dabei sehr konzentriert um den ermittelten gewichteten Durchschnitt. In Ober- und Niederbayern hat sich im Mittel der Wert um ein Zehntel erhöht. Da die Milchmarktentwicklung sich derzeit stark seitwärts Tendenziell ausgeprägt ist, könnte der folgende Monate gleichfalls diesen Durchschnittspreis erreichen.
Ökologisch/biologischer Milchpreis: noch keine Entspannung, aber geringerer Abstand
Das hohe Kostenkorsett, welches uns die Bundesregierung in den kommenden Monaten auferlegt, wird die Kaufkraft der Verbraucher für Milcherzeugnisse und erst recht nicht für Markenware und/oder für Biomilchprodukte sich wahrscheinlich nicht sonderlich stärken. Entsprechend verhalten sich auch für diesen Bereich die Kunden und reduzieren den Einkauf für diese Waren. Die Verwertung von Biomilch ist daher mit dem Verhältnis konfrontiert, dass momentan nicht die komplette Milch in die ihr zustehende Verwertung eingehen kann. Neben abgesenkten Produktpreisen für Bioerzeugnisse werden auch Mischkalkulationen mit der konventionellen Milch gefahren. Die Schlussfolgerung sind weiterhin noch nachlassende Biomilchpreise. Für den August 2023 errechnet sich ein Biomilchpreis von nur noch knapp 55 Cent pro Kilogramm Milch. Der Rückgang ist leicht abgeschwächt und beträgt jetzt 0,6 Cent. In den Monaten davor lag die Verringerung immer bei mehr als einen Cent. Dennoch hat der Biomilchpreis seit Anfang dieses Jahres eine Minderung von über acht Cent erfahren müssen. Leider entspricht dies, konträr der Entwicklung des Vorjahres.
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