Die Statistik der deutschen Milchanlieferungsmenge, bekanntgegeben von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), kann mit seiner Dezemberauswertung auch gleichzeitig die Jahresmilchmenge 2022 ausweisen. Wie bereits im Jahr zu vor, sank die deutsche Milcherzeugung im Jahresschnitt erneut zum Vorjahr. Insgesamt wurde eine Gesamtmilchmenge (aus konventioneller und bio-/ökologischer Milch) für das Jahr 2022 von 31,02 Milliarden Kilogramm Milch an die Molkereien ermittelt. Ein Minus von einem halben Prozent bzw. ein Rückgang von etwas mehr als 140 Millionen Kilogramm. Für den Dezember 2022 errechnete die Bonner Behörde ein Milchvolumen für konventionelle und bio-/ökologischer Milch von 2,578 Milliarden Kilogramm Milch. Dies entspricht einem Zuwachs von 2,4 Prozent. Den fünften Monat in Folge erreichte der Wert ein positives Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr. Zum Jahresstart hat sich der positive Trend weiter fortgesetzt und wird wahrscheinlich ähnliche Werte wie zum Jahresende einnehmen.
Konventionelle Milcherzeugung: Mengenerhöhung durch gute Erlöse
Wie bei der Biomilchproduktion, hat sich die konventionelle Milcherzeugung in Deutschland, fast das ganze zweite Halbjahr über ähnlich verhalten. Seit September 2022 übertraf die konventionelle Milchproduktion, fortlaufend bis Jahresende die Monatswerte, so dass der Rückstand von anfänglich gut über zwei Prozent, die Jahressumme auf 0,6 Prozent dahin schmelzen ließ. In Summe wurden 29,7 Milliarden Kilogramm Milch erfasst und somit das Vorjahr um gut 190 Millionen Kilogramm Milch unterschritten. Der Dezember folgte annähernd auf Stand der Vormonate. Mit einem weiteren Plus von 2,2 Prozent ausgestattet, ergab die Dezemberanlieferung eine Menge von 2,467 Milliarden Kilogramm Milch. Bayern hat ebenfalls im letzten Jahresquartal 2022 die Milchmenge über Vorjahr angehoben, obwohl tendenziell seit 2019 jeden Monat die Milchabgabe an die Milchverarbeiter rückläufig war, hat nun scheinbar die Milchpreishöhe auch im weiß-blauen Bundesland das Erzeugungsniveau entsprechend aktiviert. Dennoch bleibt in Summe aber die Jahresmenge mit einem Abstand von 1,3 Prozent unter dem Vorjahr. Die derzeitigen bayerischen Berechnungen zeigen deutlich, dass trotz der aktuellen Anhebungen die 7-Milliarden-Grenze wahrscheinlich nicht mehr erreicht werden kann. Zusätzlich wird generell das Milchaufkommen über Stallhaltungsvorgaben weiter eingegrenzt bleiben.
Ökologisch/biologische Milch: weiter auf der Überholspur
Seit der differenzierten Erhebung der Milchproduktion 2012 in zwei Sorten, hat die Biomilchproduktion kontinuierlich von Jahr zu Jahr zulegen können. Offiziell startet die amtlich erhobene Biojahresmilchmenge mit etwas mehr als 500 Millionen Kilogramm Milch in Deutschland. In den Folgejahren waren mitunter prozentual sogar zweistellige Zuwachsraten zu verzeichnen. Für das Kalenderjahr liegt die Jahresbilanzierung bei einer Höhe von 1,317 Milliarden Kilogramm Milch bzw. bei einem Plus von 4,1 Prozent oder eine mehr zu vermarktende Milchmenge von etwas mehr als 50 Millionen Kilogramm Milch. Für den aktuellen Monat Dezember ergab die Auswertung ein Plus von 8,4 Prozent. In Bayern verläuft die Jahresabrechnung in ähnlicher Weise. Bayern erreichte eine Verbesserung von mehr als fünf Prozent. Es wurden fast 650 Millionen Kilogramm Milch abgegeben. Mit dieser Höhe erreichen die bayerischen Biomilcherzeuger wieder den Löwenanteil – also die Hälfte – der Biomilchproduktion hierzulande.
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