Die Statistik der deutschen Milchanlieferungsmenge, bekanntgegeben von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), zeigt weiterhin eine gedrosselte Milcherzeugung in den meisten Bundesländern auf. Seit Anfang des Jahres wird dieser Trend beschritten. Seit Mitte des Jahres gibt es in zwei Bundesländern – wie auch weiterhin bei Biomilch – einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Das veröffentlichte Milchaufkommen für die Gesamtmilchmenge (aus konventioneller und bio-/ökologischer Milch) für den August 2022 beträgt 2,603 Milliarden Kilogramm. Der Rückgang zum Vorjahresmonat liegt leicht abgeschwächt zu den Monaten vorher, mit einem Mengendefizit von knapp 13 Millionen Kilogramm Milch, bei einem Minus von 0,5 Prozent.
Konventionelle Milcherzeugung: Abstand fällt geringer aus
Das Milchaufkommen für konventionelle Milch bleibt in Deutschland bei einem weiteren Rückgang, wobei im Norden der Trend unterbrochen wird und die Anlieferung, im Vergleich zum Vorjahresmonat, in Niedersachsen/Bremen und Nordrhein-Westfalen, ansteigt. In den Gebieten, welche heuer stärker an Wasserknappheit gelitten haben, fällt dagegen die Milchanlieferung vergleichsweise geringer aus. In Summe blieb die Monatsmilchmenge für August 2022 bei konventioneller Milch unter der Erhebung zum letzten Jahr. Insgesamt wurden nach der BLE-Erhebung „Erzeugerstandort Deutschland“ 2,493 Milliarden Kilogramm Anlieferungsmilch gemeldet. Ein Rückgang von etwas mehr als 16 Millionen Kilogramm Milch bzw. Minus von 0,6 Prozent. Insgesamt wurden in Deutschland in den ersten sieben Monaten eine konventionelle Milchmenge von 20,081 Milliarden Kilogramm Milch erfasst. Dies entspricht einem Rückgang von 1,8 Prozent bzw. eine Milchdefizit zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum vom 375 Millionen Kilogramm. Die Rückstände im August 2022 in den einzelnen Bundesländern fallen immer noch sehr unterschiedlich aus. Die Bandbreite tendiert zwischen fast minus vier und knapp einem Prozent. Zu der rückläufigen Erzeugung sind auch heuer die Milchinhaltsstoffe geringer bei Milchfett und Milcheiweiß ausgefallen. Im Vergleich liegen die Inhaltsstoffe der Anlieferungsmilch im Mittel um ein halbes Zehntelprozent zurück.
Die bayerische Milcherzeugung hatte im August 2022 weniger Abstand als im laufenden Kalenderjahr. Für den Berechnungsmonat errechnet sich noch ein Minus von 0,9 Prozent, während im Mittel sich eine Differenz von 2,7 Prozent errechnet. Das Mengenvolumen in Bayern ging somit in der aufsummierten Menge um knapp 130 Millionen Kilogramm Milch zurück.
Ökologisch/biologische Milch: Trendsetter Öko
Das Erzeugungsniveau an Biomilch in Deutschland beharrt weiter im positiven Trend. Für den August 2022 hat die BLE deutschlandweit ein Mengenvolumen von 110 Millionen Kilogramm Milch fixiert. Dies entspricht einem Plus von 2,8 Prozent und damit gut 7 Millionen Kilogramm mehr als noch vor einem Jahr. Der derzeitige „Anstiegsdividend“ hat sich nun das Jahr über um die drei Prozent stabilisiert. Bayern als größtes Biomilcherzeugerland in Deutschland liegt etwas über dem bundesdeutschen Schnitt. Im August 2022 wurden knapp 55 Millionen Kilogramm Milch abgegeben. Ein Plus von 3,8 Prozent. Kumuliert bedeutet diese Steigerung eine Erhöhung von 4,6 Prozent bzw. eine vorläufige Milchmenge von fast 440 Millionen Kilogramm Milch.
