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VMB INFOtreff Milch 2020 gestartet

Auftakt zur diesjährigen Reihe der VMB INFOtreff´s Milch am Donnerstag, 08. Oktober 2020, im mittelfränkischen Schernberg-Herrieden. Bei diesen für alle Interessierten offenen Infoveranstaltungen ist es bereits Tradition, einen externen Referenten zu einem aktuellen Thema einzuladen und den Milchmarkt nach VMB-Art zu analysieren. Auch ein Vortragsblock zu aktuellen Fachthemen rund um Milcherzeugung und Milchviehhaltung wird jeweils präsentiert und zur Diskussion gestellt. Gerade mit den immer dynamischer voranschreitenden Diskussionen um Haltungsform und Weiterentwicklung von QM-Milch sind die Themen derzeit nicht nur aktuell, sondern besonders brennend.

Bei den externen Referenten wurde in diesem Jahr vornehmlich die Generation "um die 30" berücksichtigt, die das Berufsleben noch vor sich hat und mit einem Einstieg in den Betrieb und einer Investition in die Milchviehhaltung eine Entscheidung fürs Leben planen müssen. Angesichts der kurzen Halbwertzeit von politischen Entscheidungen und gesellschaftlichen "Meinungen" ein schwieriges Unterfangen, gerade in der kapitalintensiven Milchvieh- und Rinderhaltung.

Mit der Einladung von Joel Küstner aus dem benachbarten Gebiet Hohenlohe-Franken wurde dabei eine sehr gute Wahl getroffen: Küstner hat in Triesdorf Landwirtschaft studiert und führt derzeit zusammen mit seinem Bruder und den Eltern einen Betrieb mit 110 Kühen, in dem auch die weiteren Standbeine Schweinemast und Biogas integriert sind. Und neben der derzeit überwiegenden Tätigkeit im heimischen Betrieb kennt er durch seine Anstellung bei der genossenschaftlichen Hohenloher Molkerei in Schwäbisch Hall die Wertschöpfungskette Milch auch von "der anderen Seite", wenn man im bäuerlich geführten Verarbeitungsunternehmen dies überhaupt als "andere Seite" bezeichnen darf.

Küstner differenzierte bei seiner Analyse die derzeitigen Herausforderungen der Milchviehhaltung insgesamt, die Standortfaktoren seines eigenen Betriebes und ging auch auf die aktuellen Herausforderungen der Vermarktung ein. Diese erfährt bei einem Verarbeiter wie der Hohenloher Molkerei, mit einem hohen Anteil Handelsmarken im weißen Sortiment, gerade eine besondere Note durch die laufende Diskussion und die wahrscheinliche Einbeziehung der Haltungsform.

Erfrischend optimistisch und sachlich nüchtern zugleich seine Einschätzung zur weiteren Entwicklung der Milchviehhaltung: Natürlich muss sich Milcherzeugung rechnen, um "nachhaltig" davon leben zu können. Aber auch die Eigenständigkeit des Berufes als Landwirt und die Erwartung eines jungen Familienvaters flossen in seine Betrachtung ein.

Der Milchmarkt, wie gewohnt professionell analysiert von Jürgen Geyer, gestaltet sich derzeit eher nicht spannend. Aber die Änderung von Absatzmärkten und Konsumgewohnheiten durch Corona bedürfen einer genauen Beobachtung. Auch der zunehmende Einfluss der Haltungsformen wird am Milchmarkt eine weitere Differenzierung bringen - hoffentlich nicht nur mit einseitiger Kostenbelastung der Erzeuger. Die aktuellen Themen Initiative Tierwohl Rind sowie die Weiterentwicklung QM-Milch sorgten für manches besorgtes Stirnrunzeln und Nachfragen. Diese Themen werden auch bei der nächsten Veranstaltung, am Montag 12. Oktober 2020, in Bayreuth, für intensiven Gesprächsstoff sorgen.

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