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Österreich: Milchpreise und Anlieferung im Gleichschritt

In dieser Woche konnte der VMB die im Mai durchschnittlich ausbezahlten Milchpreise für Mai veröffentlichen. Dabei wurde für konventionelle Milch (ohne Gentechnik) mit 49,9 Cent die Marke von 50 Cent nur knapp verfehlt. So wie in Deutschland entwickeln sich auch in der EU sowie im Alpenraum die Milchpreise unterschiedlich schnell. Ein Blick nach Österreich bestätigt dies, auch wenn hier vor kurzem die Agrarmarkt Austria (AMA) erst die Milchpreise für April veröffentlicht hat. 

Für April wurden dort 43,1 Cent/kg für konventionelle Milch aus Gentechnik-freier Fütterung auf der Basis von 4,2 Prozent Fett bezahlt.  Zum Vormonat mit 41,2 Cent/kg netto waren dies knapp 2 Cent/kg mehr. In Bayern lagen im vergleichbaren Monat die Milchpreise schon bei 47,3 Cent/kg. Für Biomilch wurden in Österreich 53,9 Cent/kg notiert, eine Steigerung zum Vormonat (52,0 Cent) von fast 2 Cent, wie bei konventionell oGT. Hier wurden in Bayern 54,6 Cent/kg ausgewiesen, Die seit diesen Monat nur knappe Differenz zwischen hier und dort ist vor allem damit zu begründen, dass ab April in Bayern der Wechsel von saisonalen Winter-Boni zu Sommer-Mali voll zu Buche schlagen. Für die Heumilch in Bioqualität erzeugte Milch erhielten die österreichischen Milchbauern vergangenes Monat sogar knapp über 58 Cent. 

Der Anstieg wird sich weiter fortsetzen, wenn man nach den bereits angekündigten Milchpreisanhebungen einiger ausgewählter Molkereien geht. Die an die NÖM liefernden Milchbauern der Milchgenossenschaft Niederösterreich (MGN) können sich ab Mai und bereits kommuniziert ab Juni über insgesamt 3 Cent höhere Milchpreise bei konventioneller Milch oGT freuen, was gleichbedeutend mit einem Milchpreis von 47,0 Cent ist. Für Biomilch wurden ab Juni 56,0 Cent netto angekündigt. Bei der Berglandmilch wird ebenfalls zum Juni der Milchpreis angehoben und liegt dann - mit einem Plus von 1,4 Cent - für konventionelle Milch ebenfalls bei 47,0 Cent. Der Biomilchpreis hat ab diesem Monat dann ein Niveau von 57,8 Cent netto. Auffällig ist, dass im Nachbarland bei der Anpassung der konventionellen Milchpreise mehr Gegenkräfte zu wirken scheinen als beim Biomilchpreis, bei dem es fast schon traditionell in den vergangenen Jahren im Vergleich zu Bayern einen größeren Abstand gab. Das mag auch damit zu begründen sein, dass die österreichische Verbraucherschaft nicht nur konsequenter auf die Herkunft der Lebensmittel achtet, sondern auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten weniger schnell auf preisgünstigere Produkte umsteigt als dies die deutschen Konsument:innen aktuell bereits bewerkstelligen.

Unverändert auch das konträr zu Deutschland und der EU verlaufende Milchanlieferungsverhalten in Österreich: So wurden bis Ende April 2022 an österreichische Molkereien 4,5 Prozent mehr Milch angeliefert als als im Vergleichszeitraum 2021. Eine immer wieder erwähnenswerte und überraschende Entwicklung, nimmt man die vergleichbaren Herausforderungen der bayerischen und österreichischren Milchbauern als Maßstab!

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