Das im vergangenen Jahr zur Verarbeitung stehende Rohmilchaufkommen hatte gegenüber 2022 in Deutschland um rund 1,5 Prozent zugelegt. Eine Reaktion auf den spürbaren Verfall der Milchauszahlungspreise im 1. Halbjahr 2023 war in der bundesweiten Milchanlieferung erst im letzten Jahresdrittel zu verspüren.
Die Produktion von Milcherzeugnissen wurde von einer uneinheitlichen Entwicklung geprägt. Einen erneuten Produktionsrückgang verbuchte das Segment von Konsum-/Trinkmilch, der sich auf 1,7 Prozent belief. Der rückläufige Trend aus den vergangenen Jahren setzte sich somit weiter fort und die Folgen eines veränderten Konsumverhaltens der Verbraucher macht sich zunehmend bemerkbar. Wenn gleich vegane Ersatzdrinks im Mengenumsatz verglichen zur Konsummilch einen geringen Anteil (ca. 10 %) einnimmt, reicht es allmählich an den Mengenabsatz von Bio-Konsummilch heran. Eine abgeschwächte Produktion war auch im Bereich der Frischprodukte feststellbar. In Summe reduzierte sich das verarbeitete Volumen um 0,9 % zum letztjährigen Ergebnis.
Positive Entwicklungen waren im vergangenen Jahr bei der Herstellung von Käse, Butter und Molkenpulver feststellbar. Käse, das bedeutendste Milcherzeugnis, gemessen am Rohmilcheinsatz (Milchäquivalent), wurde von den deutschen Verarbeitern in einem Umfang von 2,45 Millionen Tonnen erzeugt. Die Käseherstellung legte im Jahr 2023 somit um 0,9 Prozent zu. Insbesondere der Absatz von Pasta Filata Käse erfreute sich einem weiter steigenden Kaufinteresse.
Extrem hohe Inflationsraten prägten das Jahr 2022, die bis in die erste Jahreshälfte 2023 vorherrschten. Erst im späteren Jahresverlauf 2023 entspannte sich die Situation etwas. Die Verbraucherpreise von z.B. Butter reduzierten sich von der Hochpreisphase (2,30 Euro/kg) auf 1,50 Euro/kg und stützte offensichtlich das Einkaufsverhalten der Verbraucher. Daneben sorgte auch das erhöhte Milchaufkommen in der ersten Jahreshälfte für eine verstärkte Herstellung von Butter. Auf Jahressicht wurde in Deutschland 1,7 Prozent mehr Butter hergestellt als im Jahr 2022.
In der Herstellungen von Milchpulver verlor das Aufkommen an Magermilchpulver gegenüber dem vergangenen Jahr um 1,2 Prozent, während Molkenpulver – als Nebenprodukt der Käseherstellung - einen sehr deutlichen Zuwachs von 3,7 Prozent verzeichnete. Die Produktion von Vollmilchpulver bewegte sich um 0,7 Prozent über Vorjahreshöhe.
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Milchverarbeitung in Deutschland 2023
