Konventioneller Milchpreis (oGT): noch ein moderater Rückgang – wie geht es weiter?
Der Milchmarkt ist derzeit in einer Vermarktungsstimmung von einer nachlassender Kaufbereitschaft im In- wie auch Ausland und zusätzlich gepaart mit einem erhöhten Milchaufkommen national wie international. Diese Ausgangssituation ist logischerweise je nach Position der Marktteilnehmer vorteilhaft oder auch nicht. Im Zuge der Handelspreise werden daher weiter rückläufige Werte verhandelt. Dementsprechend findet allgemein eine Reduzierung der Milchpreise statt. In Gegensatz zum Trend der letzten Monate, gingen die Milchpreise in Bayern etwas verhaltener zurück. Während sich die Abstände seit Jahresbeginn zwischen zwei bis drei Cent einpendelten, lag für diesen Monat Mai 2023 die Abnahme bei rund einem Cent. Nach der vorläufigen Auswertung hat nun der Milchpreis in Bayern für konventionelle oGT-Milch allerdings die 50-Cent-Linie unterschritten und befindet sich bei einem Durchschnitt von 49,6 Cent/kg Milch. Die Bandbreite hat sich weiter zusammengefunden, so dass der Abstand zwischen Schwaben mit 49,3 Cent/kg Milch und Nordbayern bzw. Nieder-/Oberbayern mit 49,8 Cent/kg Milch nur noch 0,5 Cent beträgt. Nachdem zur Jahresmitte die letzten Preiskorrekturen für Milcherzeugnisse stattgefunden haben (siehe hier), ist davon auszugehen, dass es noch weitere Milchpreissenkungen zum Übergang in das zweite Halbjahr geben wird.
Ökologisch/biologischer Milchpreis: stetiger Abstand
Im Biomilchsegment stehen die Handelspreise ebenfalls im Visier. Die Problematik wie im konventionellen Bereich ist auch hier gegeben. Die Konsumenten weichen derzeit auf preislich günstigere Milcherzeugnisse aus und kaufen zum Teil markant weniger ökologisch/biologische Produkte. Zusätzlich bleibt der Trend der Milcherzeugung für Biomilch in Bayern wie für Deutschland dem Verlauf der letzten Jahre sehr treu, d. h. die Zuwachsraten bleiben weiterhin deutlich ausgeprägt. Die monatlichen Anstiege der Milchproduktion in 2023 liegen im Schnitt bei gut acht Prozent. Auch bei dieser Marktkonstellation haben es die Vermarkter schwer, preislich stabil die Milchprodukte abzusetzen. Die Einkäufer können daher entsprechend Preiszugeständnisse erzielen, so dass die Verwertung weiter sinkt. Die Milchpreise gehen kontinuierlich monatlich um den Cent-Bereich zurück. Erstmals in diesem Jahr wurde die 60 Cent-Marke nicht mehr erreicht. Für den Mai 2023 errechnet sich daher ein vorläufiger Biomilchpreis von 58,6 Cent pro Kilogramm bei einem Minus von 1,4 Cent.
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