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Milchpreis Bayern Juli 2022

Konventioneller Milchpreis (oGT): deutliche Anhebung
Bis zur Jahresmitte wurden bei allen Milcherzeugnissen Preisanpassungen vorgenommen. Nach Butter, Milchpulver und Käse folgten nun im Juli 2022 noch Milchfrischprodukte. Entsprechend gingen in kleineren aber auch größeren Abständen die Milchpreise monatlich nach oben. Diese, zum Teil höheren, Verkaufspreise im Laufe des Jahres waren unumgänglich, da vor allem die energiebelastenden Betriebsmittel bei Milcherzeugern und Verarbeitern heftigst angehoben wurden. Der Anstieg in den letzten Monaten von zwei Cent ist auch für den Monat Juli 2022 bei konventioneller Milch festgestellt worden. In Bayern wurde ein durchschnittlicher Milchpreis von 53,8 Cent/kg Milch errechnet. Noch vor einem Jahr lag der Milchpreis um 14 Cent, bei 37,7 Cent/kg Milch, niedriger; eine Steigerung von 37 Prozent. Die Abstände zu den einzelnen Erzeugerregionen in Bayern weichen derzeit etwas stärker voneinander ab. Zwischen Nordbayern und Oberbayern klafft aktuell eine Differenz von fast 1 Cent/kg Milch. In Nordbayern befindet sich der Milchpreis bei über 52 Cent/kg Milch, während in Nieder-/Oberbayern die Auszahlung um über einen Cent abfällt. In Schwaben errechnet sich ein Milchpreis von 51,9 Cent/kg Milch, also leicht über dem Bayernwert. Da die Preisanpassungen im Lebensmitteleinzelhandel noch in den August überleiten, ist davon auszugehen, dass auch in diesem Monat mit einer weiteren Erhöhung im Milchpreis zu rechnen ist.

Ökologisch/biologischer Milchpreis: weitere Anpassung erfolgt
Allmählich lassen sich auch bei Biomilcherzeugnissen Preisanpassungen umsetzen. Das erhöhte Verkaufsniveau generell für Bioprodukte und die kritische wirtschaftliche Lage mit einer permanent anziehenden Inflationsrate hat die Käuferschicht für dieses Segment verunsichert und neigt stärker zu Kaufzurückhaltung oder zu Kaufentscheidung mit günstigeren Alternativen. Diese Ausgangssituation hat die Preisanhebung für Biomilcherzeugnisse etwas erschwert um nicht weiter in ein Absatzloch zu gleiten. Jetzt konnten dennoch bei ersten Bioerzeugnissen verbesserte Konditionen ohne Nachfragerückgang umgesetzt werden, sodass auch die Biomilchpreise davon partizipieren können. Der Biomilchpreis stieg im Juli 2022 zum Vormonat um 1,3 Cent/kg Milch an und liegt jetzt bei 57,7 Cent/kg Milch. Seit Jahresbeginn ist es eine Verbesserung von über fünf Cent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat hat sich der laufende Milchpreise um knapp 15 Prozent bzw. um 7,4 Cent verbessern können.

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Anmerkung zum Konventionellen Milchpreis Bayern: Seit mehreren Jahren veröffentlicht der VMB zur Marktorientierung die „laufenden“ Milchpreise der bayerischen Molkereien, entweder historisch um kartellkonform zu sein (mit einem halben Jahr Abstand) oder bei der aktuellen Auszahlung, über die sogenannte aggregierte Erhebung eines Preisdurchschnitts von bestimmten Gebieten. Aber auch hierfür gibt es eindeutige Vorgaben der deutschen Kartellbehörde.

Die Facetten des Milchpreises - Milchpreis ist nicht gleich Milchpreis
In den letzten Jahren hat sich allerdings die „Landschaft“ der Milchvermarktung etwas stärker differenziert. Die erste Unterscheidung bei der Milchpreiserhebung erfolgt, hinsichtlich der Erzeugungskriterien, zwischen der konventionellen und ökologisch/biologischen Milch. In den folgenden Jahren kamen noch weitere Produktions- und Vermarktungskriterien hinzu. Die Anzahl dieser Vorgaben und Unterscheidungen sind inzwischen beachtlich geworden. Daher wird es für die Milchpreiserhebung immer schwieriger und mitunter auch stellenweise undurchsichtiger einen bzw. den Milchpreis Bayern bekanntzugeben. Die Aufteilung der Milchpreisbewertung (im konventionellen Segment) vor Jahren nach der Differenzierung der Futtermittel, das heißt nach konventioneller Milch und Milch ohne Gentechnik-Vorgaben, war noch eine eher leichtere Sortierung. Zwischenzeitlich unterscheidet man auch hier sogar schon zwischen oGT-Futtermittel im Milchpreis auf EU-Ebene und Übersee.

Der VMB kann daher in seiner Bewertung – da es sich um eine Orientierungshilfe handelt - die Unterschiede nur bedingt bewerten. Deshalb fließen Sonderprogramme nicht immer in die Preisfindung mit ein. Dies könnten besondere Regionalzuschläge (z. B. Alpenmilch, Bergbauernmilch etc.), Haltungsformen mit extra Auflagen (Haltungsstufe 3 und 4) oder Futtermittelauflagen (Heumilch) sein, wenn es nur einen kleinen speziellen Anteil an der Gesamtmilchmenge des Molkereiunternehmens betrifft. Die Preissondierung wird sich demzufolge vorläufig auf Haltungsstufe 2 (ITW) bzw. QM+ konzentrieren.

Hinweis zur Milchpreisberechnung: Der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) wertet monatlich die laufenden Auszahlungsleistungen von konventioneller Milch, ebenso von konventioneller Milch mit Fütterungsbeschränkung (GVO), sowie von ökologisch/biologischer Milch der bayerischen Molkereien, nach kartellrechtlichen Vorgaben, aggregiert aus. Zusätzlich vergleicht der VMB die durchschnittlichen Auszahlungsleistungen der Milch mit Fütterung ohne GVO in den verschiedenen Regierungsbezirken Bayerns. Die Auszahlungsbasis bezieht sich auf 4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof. (Die unterschiedlichen Umrechnungsfaktoren bei der Milchannahme von Volumenerfassung auf Kilogramm-Abrechnungspreis werden nicht bewertet!). Aufgrund kartellrechtlicher Vorgaben, werden die Auszahlungsleistungen der einzelnen bayerischen Milchverarbeitern erst sechs Monate zeitversetzt veröffentlicht).

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