Die Statistik der deutschen Milchanlieferungsmenge, bekanntgegeben von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), verzeichnet seit fast einem Jahr ohne jegliche Unterbrechung ein erhöhtes Anlieferungspotential der deutschen Milcherzeuger bei konventioneller und schon seit mehreren Jahren bei bio-/ökologischer Milch. Ausnahme bilden in der Reihe der Bundesländer Schleswig-Holstein/Hamburg und Berlin/Brandenburg. In diesen beiden Bundesländern liegt das Milchaufkommen im ersten Halbjahr 2023 knapp unter der vergleichbaren Vorjahreshälfte. Das veröffentlichte Milchaufkommen für die Gesamtmilchmenge (aus konventioneller und bio-/ökologischer Milch) für den Juni 2023 beträgt 2,674 Milliarden Kilogramm. Der Anstieg zum Vorjahresmonat liegt bei knapp zwei Prozent, so dass in Summe 47 Millionen Kilogramm mehr Milch im genannten Berechnungsmonat angeliefert wurde. Somit ergibt sich eine entsprechende Halbjahresbilanz 2023 von einer kumulierten Milchanlieferung von Plus 2,3 Prozent. Insgesamt wurden daher über 16,06 Milliarden Kilogramm von den deutschen Milchproduzenten erfasst. Ein Volumenvorsprung von 364 Millionen Kilogramm Milch.
Konventionelle Milcherzeugung: bleibt das zweite Halbjahr unverändert?
Die laufende Milchauszahlung in Deutschland – mit einem stetigen Rückgang seit Jahresbeginn von über zwölf Cent – spiegelt die momentan prekäre Entwicklung der Marktsituation für Milcherzeugnisse wider. Nach deutlichen Verbesserungen der Verkaufspreise zum zweiten Halbjahr 2022, folgten leider einschneidende Kaufzurückhaltungen der hiesigen Konsumenten und auch der Industrie, und der Puffer an Erlösgewinn schwand allmählich dahin. Gleichzeit stieg in Deutschland die Milcherzeugung im Herbst 2022 wieder deutlich an. Dieser Trend setzt sich auch in das zweite Halbjahr 2023 fort. Allerdings ist zu erwarten, dass sich die Milchmengen ab September 2023 zum Vorjahr angleichen werden. Für den Juni 2023 errechnete die BLE in Bonn eine Erhöhung der konventionellen Milch von 1,7 Prozent. Das ergibt eine Monatsvolumen von 2,556 Milliarden Kilogramm Milch bzw. eine Steigerung um gut vierzig Millionen Kilogramm Milch. Aufsummiert errechnet sich eine Gesamtmengen nach sechs Monaten von 15,348 Milliarden Kilogramm und somit einen Abstand von 2,1 Prozent. Damit sind die Weichen gelegt, dass wieder die 30-Milliarden-Kilogramm-Grenze deutlich erreicht werden kann. Bayern befindet sich etwas über dieser Entwicklung. Im Juni 2023 wurden im weiß-blauen Bundesland 3,6 Prozent mehr Milch abgegeben. Die Juni-Milchmenge liegt dabei nun bei über 600 Millionen Kilogramm auf exakt 602,586 Milliarden Kilogramm bei einem Plus von 3,6 Prozent. Die Halbjahresvolumen 2023 in Bayern mittelt sich auf eine Menge von 3,6 Milliarden Kilogramm Milch bei einem Prozentsatz von 3,1 Prozent. Auch hier ist zu erwarten, dass wieder über sieben Milliarden Kilogramm konventionelle Milch in Bayern erfasst werden kann.
Ökologisch/biologische Milch: Anlieferung abgeschwächt, aber nicht marktkonform
Auch für den Juni 2023 liegt das Milchanlieferungsniveau weiter über dem vergleichbaren Vorjahresmonat. Allerdings ist der ermittelte prozentuale Abstand der geringste in diesem Jahr. In Deutschland wurden fast 118 Millionen Kilogramm Biomilch abgegeben, also ein Mehr von genau vier Prozent. Obwohl die Preisentwicklung für Ökomilch auch in einer Größenordnung von knapp acht Cent reduziert wurde, bleibt eine Anpassung zur Marktentspannung der Erzeugungsmenge momentan noch außen vor, so dass sich die Produktionshöhe deutlich über den Vorjahren befindet. Die Halbjahresbilanz schreibt hier noch höhere Werte. Insgesamt wurden bis Mitte des Jahres 712 Millionen Kilogramm Biomilch abgegeben. Dies entspricht einer Steigerung von 7,2 Prozent mit fast 50 Millionen Kilogramm mehr Milch. Die bayerische Auswertung ist weitestgehend der der nationalen identisch. Im Juni 2023 wurden in Bayern knapp 58 Millionen Kilogramm Milch produziert, ein Plus von 3,3 Prozent. Somit kommt die Halbjahresmenge in Bayern auf einen vorläufigen Gesamtwert von 350 Millionen Kilogramm Milch bzw. auf ein Plus von 6,6 Prozent. Nach diesem Trend der Milcherzeugung könnte in Bayern bald die nächste 100-Millionen-Grenze erreicht werden.
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Milchanlieferungen Deutschland Juni 2023
