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LTO-Milchpreis August 2020

Der niederländische Bauernverband LTO ermittelt, in Zusammenarbeit mit Zuivel NL und der EDF (European Dairy Farmers), einen Gesamtmilchpreis der in Europa größten milchverarbeitenden Unternehmen. Zusätzlich werden von den Molkereileistungen Einzelauswertungen errechnet.

Anstieg setzt sich fort
Für den Monat August 2020 hat der niederländische Bauernverband einen durchschnittlichen Wert in Höhe von 32,71 Cent pro Kilogramm Milch (Vormonat 32,51 Cent), errechnet. Dies bedeutet, dass sich der europäische Milchpreis zum dritten Mal in Folge erhöht hat. Im Vergleich zum vergangenen Monat Juli 2020, konnte sich der europäische Durchschnittspreis um 0,20 Cent pro Kilogramm Milch bzw. um Plus 0,6 Prozent steigern. Die anhaltenden Marktverbesserungen bewirkten diesen nun seit Mai 2020 beständigen Anstieg des Milchpreises. Die Aufwärtsentwicklung der Marktgegebenheiten hat allerdings nur in einem begrenzten Umfang stattgefunden, so dass bedauerlicherweise die Steigerung des Gesamtmilchpreises im europäischen Bereich in kleineren Schritten, vom Mai 2020 mit 33,20 Cent pro Kilogramm Milch, nur auf aktuell 32,71 Cent, realisiert werden konnte. (Die aufgeführten Milchpreise gelten immer für Milch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof, bei einer durchschnittlichen Jahreserzeugungsmenge von 1.000.000 kg pro Betrieb *siehe Anmerkung!).

Noch nicht ganz sind die Folgen der Corona-Krise beseitig, deshalb erfolgt die Verbesserung der Marktentwicklung bei den Milchprodukten gewissermaßen peu à peu. Hauptsächlich die Zunahmen des Absatzes im Bereich von Milchfett, aber auch etwas bei Magermilchpulver tragen zu dieser verbesserten Lage bei. Die Preiseabschlüsse für Käse erfolgten meist zwischen unverändert oder leicht ansteigend. Angesichts dieser Situation haben die Hälfte der aufgeführten größten europäischen Molkereiunternehmen ihr Milchpreisniveau für den Monat August 2020 anheben können.

Allerdings haben zwei Unternehmen ihre Milchgeldauszahlung leicht nach unten korrigiert. Die Milchpreissteigerungen zeigen sich meistens bei Unternehmen, die sich in den letzten Monaten eher im unteren Drittel der Milchpreisskala befunden haben. Vor allem die Molkereien, die im Ranking der letzten Zeit im ersten Drittel platziert waren, haben ihre Milchpreise leicht erhöht. In Deutschland stieg der Milchpreis der DMK um 0,51 Cent an, während die Molkereien Alois Müller und Hochwald ihre Auszahlungshöhe noch beibehalten haben. Allerdings haben diese beiden Unternehmen schon angekündigt, im Herbst ebenfalls ihren Milchpreis etwas nach oben anzupassen.

Die Auszahlungsleistungen der französischen Firmen erweisen sich in diesem Monat als zweigeteilt. Danone und Savencia haben, abweichend zum Trend, ihre Milchgeldauszahlungsleistung gesenkt, während Lactalis und Sodiaal, zum Teil etwas kräftiger, ihre Auszahlungsleistung angehoben haben. Der niederländische Molkereikonzern FrieslandCampina, hat bei der Milchgeldvergütung in diesem Monat ebenso einen größeren Sprung nach oben, von fast einem Cent, vorgenommen. In Irland zeigt sich allerdings, wie in den zurückliegenden Monaten die Milchpreisbewegung relativ verhalten, so dass die meisten aufgeführten Unternehmen keine Verbesserungen beim Milchgeld erreichten. Und nur Glanbia und Kerry Agribusiness haben eine positive Anpassung vorgenommen.

Aufgrund all dieser Erhöhungen, konnte beim durchschnittlichen europäischen Milchpreis die Steigerung von 0,20 Cent pro Kilogramm Milch gegenüber dem Vormonat erzielt werden. Dennoch, trotz eines positiveren Anstiegs, liegt der aktuelle Vergleich zum Vorjahresmonat 2019 (33,36 Cent) noch um 0,65 Cent zurück, was ein Minus von 1,9 Prozent bedeutet.

Trotz des Markttrends der letzten Wochen, mit abermaligen Erhöhungen der Handelserlöse beim Global Dairy Trade Tender (GDT), haben sich die Milchpreiserlöse der neuseeländischen Fonterra im August 2020 im Vergleich zum Vormonat verringert. Der Abstand beträgt 1,69 Cent, somit fiel der Milchpreis der Fonterra auf 27,13 Cent pro Kilogramm Milch. Gleichzeitig hat die Fonterra ein Jahresergebnis für die Milchsaison 2019/20 herausgegeben. Mit den Nachzahlungen und den Dividenden, befindet sich der Jahresmilchpreis bei 7,19 NZD (Neuseeländisch Dollar) pro Kilogramm Inhaltsstoffe. Umgerechnet auf eine europäische Standardmilch ergibt das für diese Saison einen durchschnittlichen Milchpreis in Höhe 31,38 Cent pro Kilogramm Milch. Seit der Milchsaison 2013/14 ist dieser der Höchste der letzten Jahre.

In den Vereinigten Staaten, allerdings auch erwartet, ist die Milchpreisauszahlung für die Class III Milch über 11 Cent gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Das liegt hauptsächlich daran, dass kurzzeitig Milch für die Käseproduktion, infolge der vorherigen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, im Monat Juli 2020 einen hohen Preis erzielen konnte. Nach Beruhigung der Märkte, hat sich deshalb auch der Auszahlungspreis für die Class III Milch reduziert. Diese Situation könnte sich auch in den kommenden Monaten, bei normalen Marktgegebenheiten, fortsetzen. Da der Milchpreis in den Vereinigten Staaten eine Mischung aus vier verschiedenen Klassen ist, angefangen von Trinkmilch, Käse, Frischprodukten bis hin zum Milchpulver, ist der dortige Gesamtmilchpreis ähnlich zu bewerten, wie bei uns in Europa. So sind dementsprechend Preissteigerungen in annäherndem Umfang, wie hier zu beobachten.

Anmerkung/Änderung der Betriebsgröße/Neue Molkerei:
* Der niederländische Bauernverband LTO hat mit der Veröffentlichung der Zahlen des Monats April 2020 mitgeteilt, dass nur noch die Milchpreiswerte auf der Berechnungsbasis von einer Betriebsgröße von 1.000 Tonnen Jahresanlieferung veröffentlicht werden. Da, so die LTO, die Preisunterschiede zwischen den Betriebsstrukturen von 500, 1.000 und 1.500 Tonnen, nur sehr geringe Abweichungen aufweisen, werden nur noch die Zahlen der 1.000 Tonnen-Betriebsgröße zur Berechnung herangezogen. Überdies werden die zusätzlichen Zahlungen mit Sonderzuschlägen, welche in den letzten Jahren immer häufiger angewendet wurden, extra ausgewiesen. Da diese neuen Werte erst im April 2020 bekannt gegeben wurden, kann ein mehrjähriger Vergleich gegenwärtig noch nicht durchgeführt werden. Die aktuelle Aufstellung wird demzufolge nur im Jahr 2020 mit den aktuellen Milchpreisen geführt.

 

 

LTO-Milchpreis Stand August 2020
LTO-Milchpreis mit Jahresdurchschnitt
GDT Tender
Globale Milchpreise
Tabelle der europäischen Milchpreise

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