Das Institut für Ernährungswirtschaft, Kiel (ife) berechnet aus den Notierungswerten von Butter und Magermilchpulver (MMP) der Süddeutschen Butter- und Käsebörse, Kempten, den sogenannten Kieler Rohstoffwert (KRW). Dieser Wert entspricht der durchschnittlichen Milchverwertung aus dem Verkauf von Milchfett und Milcheiweiß.
Der Rohstoffwert (KRW) des Kieler Instituts hat im Mai 2022 wieder eine Höhe von deutlich über 60 eingenommen, und dabei das hohe Marktniveau bei der Vermarktung von Butter und Magermilchpulver bestätigt, obwohl im Vergleich zum Vormonat ein kleiner Rückgang auftrat. Wie das Institut aktuell gemeldet hat, liegt der Wert bei 66,6 Cent pro Kilogramm Milch (bei 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof). Im Vergleich zum Resultat des zurückliegenden Monats mit einem Wert von 67,50 Cent, bedeutet dies eine Absenkung 0.9 Cent pro Kilogramm Milch. Prozentual ausgedrückt ergibt dies einen Rückgang von 1,3 Prozent.
Weiter im Höhenflug
Nach wie vor bleibt der KRW in 2022 historisch betrachtet auf einem beeindruckenden Wert stehen. Mit dem erreichten Ergebnis mit der „Schnapszahl“ von 66,6 Cent pro Kilogramm Milch ist zwar eine kleine Abschwächung erfolgt, aber dennoch ist die Vermarktung bei Milchfett und –eiweiß preislich sehr ansprechend. Der Abstand zum Vorjahresmonat bleibt wie auch schon im März 2022 auf fast 30 Cent/kg Milch bestehen. Die jetzige Schwankung ist dem Umstand geschuldet, dass Magermilchpulver im Mai 2022 im Schnitt der Notierung gut 20 Cent pro Kilogramm Pulver verlor. Obwohl Butter – vor allem bei Stückware – noch an Position gewinnen konnte, konnte ein kompletter Ausgleich durch das Absinken der Verkaufserlöse von MMP nicht vollzogen werden. Zwar ist im Mai 2022 in der preislichen Ausrichtung von Butter und Magermilchpulver eine mehr oder weniger eindeutige Stagnation der Marktentwicklung für Milchfett und Milcheiweiß eingetreten, aber nach der vorläufigen Markteinschätzung für Juni 2022 werden auch keine großen Änderungen mehr erwartet. Die Absätze im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) werden in Deutschland in den nächsten Monaten etwas von den beginnenden Schulferien und der wirtschaftlich angespannten Situation in Verbindung mit einer hohen Inflationsrate beeinflusst, aber ein gewisser Grundbedarf und eine -verwendung wird bestehen bleiben. Dies wird auch den Juni-KRW betreffen. Sollte im nächsten Monat der Vermarktungswert des KRW in ähnlicher Größenordnung folgen, würde (auch wieder historisch) ein Halbjahreswert von über 60 Cent/kg Milch folgen. Selbst zum Vergleich mit den halbwegs guten Wirtschaftsjahren 2013 bzw. dem erstem Halbjahr 2014, wäre dies eine Erhöhung von über zwanzig Cent.
(Zur Information: Die Anfuhr- und Nebenkosten wurden ab Januar 2022 in der Kalkulation angesichts höherer Logistikkosten von 1,4 Ct/kg auf 1,6 Ct/kg Rohmilch angepasst).
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Kieler Rohstoffwert Mai 2022
