Das Institut für Ernährungswirtschaft, Kiel (ife) berechnet aus den Notierungswerten von Butter und Magermilchpulver (MMP) der Süddeutschen Butter- und Käsebörse, Kempten, den sogenannten Kieler Rohstoffwert (KRW). Dieser Wert entspricht der durchschnittlichen Milchverwertung aus dem Verkauf von Milchfett und Milcheiweiß.
Über ein Jahr lang ist der Rohstoffwert (KRW) des Kieler Instituts pausenlos und zum Teil sehr kräftig zurückgegangen. Jetzt scheint aber, dass eine gewisse Beruhigung bzw. Marktbefestigung am Markt für Butter und Magermilchpulver eingekehrt ist. Zum zweiten Mal in Folg stieg – zwar nur geringfügig – der KRW an. Nach der aktuellen Berechnung wurde ein Milchpreis für den Juni 2023 von 37,0 Cent pro Kilogramm (bei 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof)bei der ife errechnet. Dies entspricht einen Anstieg von 0,6 Cent pro Kilogramm Milch bzw. prozentual von 1,6 Prozent. Zum vergleichbaren Vorjahresmonat beträgt der Abstand fast 29 Cent. Im Juni 2022 wurde nämlich ein Milchpreise von 65,8 Cent pro Kilogramm Milch ermittelt. Mit dem Juniwert ergibt sich ein durchschnittliches Halbjahresergebnis von 38,68 Cent/kg Milch. Gegenüber dem letztjährigen Halbjahrespreis ist dennoch die Differenz nicht unerheblich. Mit 61,9 Cent/kg Milch beträgt der Unterschied etwas über 23 Cent. Im langjährigen Halbjahres-Milchpreisvergleich für das erste Kalenderjahr (seit 2007) nimmt aber die aktuelle Auswertung noch Platz drei ein. Im Jahr 2022 und 2014 (40,02 Cent/kg) waren die Halbjahresergebnisse höher
Starke Seitwärtsbewegung
Die Standardverwertungen bei Milch haben sich nun doch allmählich erholen können. Die erneute Anhebung im KRW ist auf die leicht bessere Verwertung bei Magermilchpulver und im kleineren Umfang bei Butter zurückzuführen. Magermilchpulver verzeichnet Anpassungen im Schnitt von fünf bis acht Cent je Kilogramm Pulver und die Fettwerte erzielten bei Blockware geringfügigen Erhöhungen von knapp 10 Cent. Stückware blieb im Monatsmittel unverändert. Da nun die Märkte mehr oder weniger in die „Sommerferien“ übergehen, ist nicht zu erwarten, dass mit Beginn des zweiten Halbjahres große Marktveränderungen einhergehen, somit wird sich der KRW um die 37-Cent-Linie einfinden. Es werden wahrscheinlich vorerst die Handelspreise bis zum Ende der Ferienzeit in Deutschland gleich bleiben. Danach wird sich zeigen wie sich die Marktpräsenz entwickelt je nachdem wie im weiteren Verlauf die Milcherzeugung allgemein vorangeht (weiterhin im Plus!!) bzw. je nachdem wie die Konsumlaune der Verbraucher nach dem Sommerzeit „spendabel“ ist!
