Kieler Rohstoffwert Dezember 2021
Das Institut für Ernährungswirtschaft, Kiel (ife) berechnet aus den Notierungswerten von Butter und Magermilchpulver der Süddeutschen Butter- und Käsebörse, Kempten, den sogenannten Kieler Rohstoffwert (KRW). Dieser Wert entspricht der durchschnittlichen Milchverwertung aus dem Verkauf von Milchfett und Milcheiweiß.
Das Kieler Institut hat für den Monat Dezember 2021 abermals einen Rohstoffwert (KRW) von über 50 Cent ermittelt. Die Auswertung zeigt einen Wert von 52,4 Cent pro Kilogramm Milch (bei 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof). In der Gegenüberstellung mit dem Ergebnis des Vormonats November 2021, offenbart sich eine aktuelle Erlöserhöhung von 2,3 Cent pro Kilogramm Milch. Dies bedeutet eine Steigerung von Plus 4,6 Prozent. Damit hat sich der Kieler Rohstoffwert im zweiten Halbjahr 2021 zum fünften Mal erhöht. Wenn man das Dezember-Ergebnis des Jahr 2020 gegenüberstellt, liegt der Ife-Wert nun auf einer bemerkenswerten Höhe von über 50 Cent pro Kilogramm Milch. Damals erzielte der Wert eine Höhe von 31,7 Cent pro Kilogramm. Im Vergleich mit dem aktuellen Rohstoffwert bedeutet dies eine Steigerung von 20,7 Cent pro Kilogramm Milch bzw. ein Plus von 65,3 Prozent.
Ein Jahr der „Superlativen“
Die VMB-Homepage-Korrespondenten sehen die Gründe für diese „Headline“ nicht in den Erhöhungen der Energiepreise im zurückliegenden Jahr, einhergehend mit einem Anstieg der Energiesteuer. Nein, es sind die Turbulenzen der Vermarktung im Milchbereich bei den Standardprodukten von Milchfett und Milcheiweiß. Die Notierungen von Butter und Magermilchpulver im Kalenderjahr 2021 offenbarten generell eine stetige und zum Teil heftige Marktentwicklung, so dass sich bei den kalkulierten Milchpreisen – vor allem in der zweiten Jahreshälfte – eine gewisse Turbulenz gezeigt hat. Zu Beginn des Jahres 2021 lag der Milchmarkt noch unter dem Einfluss einer etwas fiebrigen Entwicklung durch die Corona-Pandemie. Diese Situation entspannte sich dann zusehends im Laufe des Jahres. Neben einer guten Nachfrage allgemein bei den Milchprodukten, zeigt sich, infolge der niedrigen Milcherzeugung in Deutschland und in der EU, auch eine feste Marktkonstellation am Milchmarkt sowie gleichzeitig verbesserte Exportbedingungen der Milcherzeugnisse auf dem globalen Markt.
KRW-Milchpreis – über 50 Cent
Erste Superlative im Jahr 2021 war ein Kieler Rohstoffwert von über 50 Cent im Monat November 2021. Seit Beginn der Standardkalkulation für Milchprodukte im Institut für Ernährungswissenschaft (ife), lag vorher noch kein Ergebnis über der 50-Cent-Marke. Der Bewertungsanstieg beruht auf der Tatsache, dass die Verwertungen von Milchfett und Milcheiweiß angestiegen sind. In den Jahren zuvor hat es zum Teil sogar noch höhere Notierungen bei den Milchstandardprodukte gegeben, aber durchwegs nur bei einer Seite (zum Beispiel beim Butterboom in 2017). Durch den Wert im Dezember 2021 von nochmals deutlich über der 50-Cent-Linie ergibt sich ein Jahresergebnis von exakt 39 Cent pro Kilogramm Milch.
Über 21 Cent – ein beeindruckender Abstand in der Vermarktungsentwicklung
Durch die stetige Anpassung der Handelspreise von Milchpulver und Butter erhöhte sich der Kieler Rohstoffwert während des Kalenderjahres um über 20 Cent für ein Kilogramm Milch. Noch im Januar 2021 lag der errechnete Milchpreis bei 31,3 Cent pro Kilogramm Milch. Mit leichten Unterbrechungen, stieg der Wert schließlich auf über 50 Cent an, um dann im Dezember 2021 ein Resultat von 52,4 Cent zu erreichen. In der Gegenüberstellung vom schlechtesten Ergebnis des KRW am Jahresanfang bis hin zum aktuellen Wert im Dezember 2021 errechnet sich eine Differenz von 21,4 Cent. Bis auf das Jahr 2013 (mit 41,45 Cent pro Kilogramm Milch), ist das Jahresergebnis 2021 von 39 Cent pro Kilogramm das zweitbeste Resultat seit 10 Jahren. Der langjährige Mittelwert des Kieler Rohstoffwertes von zehn Jahren, also vom Jahr 2012 bis zu 2021 gerechnet, liegt bei 32,66 Cent pro Kilogramm Milch.
