Das Institut für Ernährungswirtschaft, Kiel (ife) berechnet aus den Notierungswerten von Butter und Magermilchpulver (MMP) der Süddeutschen Butter- und Käsebörse, Kempten, den sogenannten Kieler Rohstoffwert (KRW). Dieser Wert entspricht der durchschnittlichen Milchverwertung aus dem Verkauf von Milchfett und Milcheiweiß. Der Rohstoffwert (KRW) des Kieler Instituts ist bereits seit einem Jahr nur noch in eine Richtung gefolgt. Die permanente geringe Verwertung bei Magermilchpulver seit dem zweiten Halbjahr 2022 und in Folge dessen auch bei Butter (geformte Ware und Blockbutter) hat zur Folge, dass der KRW nun wieder die vierzig Cent-Linie seit Anfang dieses Jahres unterschritten hat. Exakt zwei Jahre ist es her, da begann der Höhenflug des Kieler Rohstoffwerts und erreichte genau vor einem Jahr seinen höchsten Verwertungswert mit 67,4 Cent/kg Milch seit Einführung der kalkulatorischen Berechnung für die Standardverwertung von Butter und Magermilchpulver. Und akkurat ein Jahr ist es her, dass der KRW (seit dem Russland-Ukraine-Konflikt) eine rückläufige Tendenz einnimmt. Für den April 2023 errechnete das Institut einen Wert von 36,3 Cent pro Kilogramm Milch (bei 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof). Dies ist eine Reduzierung von 2,3 Cent/kg Milch bzw. von sechs Prozent. Das Defizit gegenüber dem Jahreshöchstwert 2022 vor einem Jahr im April mit 67,5 Cent/kg Milch beträgt nun über dreißig Cent.
noch keine Preisstabilität erreicht – Pulver unverändert schwach
Das jetzt die Talsohle des KRW erreicht sein könnte ist durchaus möglich. Lange hält nun die Talfahrt und somit die schlechtere Verwertung von Butter und Magermilchpulver an. Der nochmalige Rückgang ist zum Großteil vor allem durch weitere Reduzierungen auf der Eiweißseite entstanden. Aber auch der Butterpreis ging noch etwas zurück, trägt aber nur unwesentlich zum Rückgang bei. Mittlerweile sind die Magermilchpulverhandlungspreise auf Höhe der globalen Erlöse angekommen und die Abschlüsse bei Milchfett zeigen, trotz fehlender Impulse der immer wiederkehrenden jahreszeitlichen Marktentwicklung der Spargel-, Erdbeeren und Eiscremezeit, eine feste Position auf. Schlussfolgernd kann durchaus davon ausgegangen werden, dass der KRW sein jahreszeitliches Tief erreicht haben könnte.
