Die im vierzehntägigen bzw. dreiwöchigen Rhythmus stattfindende internationale Handelsplattform GDT (Global Dairy Trade) für Milchstandardprodukte, veröffentlicht die durchschnittlichen Werte, der am Weltmarkt verkauften Milchprodukte des Commodities-Bereichs (verschiedene Milchpulversorten, Chester, sowie diverse Butterprodukte). Beteiligt sind überwiegend größere international handelnde Molkereiunternehmen wie Fonterra, Dairy America, Amul, Arla, Eursérum, Murray Goulburn.
GDT-Tender Ergebnis:
Die Auktion des GDT-Tenders vom 19. Juli 2022 konnte mit einem durchschnittlichen Handelspreis (Durchschnitt aus den Verkaufserlösen von Milchfett, Milchpulver und Käse) von 4.166 US-Dollar pro Mischtonne abschließen. Nach einer vorläufigen gefestigten Marktphase im zweiten Jahresquartal 2022 schließen die GDT-Auktionen zum Beginn der zweiten Jahreshälfte deutliche schwächer ab. Die Differenz zum vorherigen Ergebnis beträgt erneut wieder fast 200 US-Dollar pro Tonne mit einem Minus von 4,5 Prozent zur letzten Auktion am 07. Juli 2022. Damit erreicht das jetzige Ergebnis wieder Werte wie zum Jahresende 2021. Der Abstand zur vorerst besten Auktion am 03. März 2022 befindet sich nun bei fast 900 US-Dollar.
Abgeschwächte Handelsmöglichkeiten
Die derzeitigen politischen wie wirtschaftlichen Unruhen durch Krieg, Energiekrise und Corona Pandemie wirkt sich mehr auf den globalen Handel mit Milcherzeugnissen aus. Neben einer Abschwächung der Kaufkraft durch steigende Ausgaben, vor allem durch die hohen Energiepreise, wird auch der Warentransfer durch fehlende Transportmittel wegen den Lockdown Bestimmungen in China maßgeblich im internationalen Geschäft beeinträchtigt und verläuft daher abgeschwächt. Die Verkaufsmengen bei der aktuellen GDT-Börse lagen in ähnlicher Größenordnung von 23.000 Tonnen wie zu den beiden letzten Terminen. Entsprechend reagierten auch wieder die Verkaufspreise nachlassend. Keine Milcherzeugnisse konnten ihre Position halten. Die größten Verluste erfuhren die Erzeugnisse Voll- und Magermilchpulver. Vollmilchpulver ging durchschnittlich um 204 US-Dollar je Tonne und Magermilchpulver verlor über 350 US-Dollar je Tonne an Wert. Die Rückgänge betragen somit 5,1 bzw. 8.7 Prozent. Bei Milchfett und Käse fielen die Differenzen etwas geringer aus. Butterschmalz/Ghee und Butter wurden bei 5.580 und 5.530 US-Dollar abgesetzt. Dies ergibt Abweichungen von 126 bzw. 118 US-Dollar, also um den zwei Prozent Bereich. In gleichweise fiel der Abschluss bei Käse aus. Auch hier verloren die Erlöse gut zwei Prozent (exakt 1,7 %), sodass der durchschnittliche Verkaufspreis von Hartkäse sich bei 4.825 US-Dollar pro Tonne befindet. Obwohl die Wechselkurse beim US-Dollar in den letzten Wochen weiter an Positionen verloren, liegen wertmäßig die Preise von Milcherzeugnissen höher im Binnenmarkt und schränken somit zusehends die Konkurrenzfähigkeit der europäischen Ware am Weltmarkt. Da die politischen Unsicherheiten keine Verbesserungen aufzeigen, wird der globale Handel weiter von vagen Entwicklungen geprägt sein.
News
Global Dairy Trade (GDT): Auktion vom 19. Juli 2022
