Die im vierzehntägigen bzw. dreiwöchigen Rhythmus stattfindende internationale Handelsplattform GDT (Global Dairy Trade) für Milchstandardprodukte veröffentlicht die durchschnittlichen Werte der am Weltmarkt verkauften Milchprodukte des Commodities-Bereichs (verschiedene Milchpulversorten, Chester, sowie diverse Butterprodukte). Beteiligt sind überwiegend größere international handelnde Molkereiunternehmen wie Fonterra (NZMP), Dairy America, Amul, Arla, Eursérum, Murray Goulburn und Polish Dairy.
GDT-Tender Ergebnis:
Mit dem achtzehnten Handelstermin vom 05. September 2023 hat der durchschnittliche Börsenwert des GDT-Tenders für Milcherzeugnisse seine seit mehreren Auktionen rückläufige Tendenz zwar gestoppt, aber eine Interpretation für die Entwicklung des internationalen Milchmarktes ist dabei mit den Auktionswert noch nicht möglich. Der aktuelle Durchschnittspreis hat sich fast auf dem Niveau wie zum vorherigen Ergebnis ergeben und bleibt daher vorerst unter der 3.000 US-Dollar-Linie. Die aktuelle Preisnotierung verzeichnet einen Mittelwert von 2.888 US-Dollar je Mischtonne (Durchschnitt aus den Verkaufserlösen von Milchfett, Milchpulver und Käse) und weist somit leichten Anstieg von 0,5 Prozent bzw. ein Plus von 13 US-Dollar zur Notierung vom 15. August 2023 auf. Das Handelsvolumen hat nochmals deutlich zugelegt mit einem Handelsvolumen von fast 38.000 Tonnen. Im ersten Halbjahr 2023 lagen die Verkaufsmengen an Milcherzeugnissen im Durchschnitt um 10 bis 15.000 Tonnen niedriger.
eine Verschnaufpause oder schon ein Trend?
Nach dem heftigen Absturz des GDT-Tenders beim letzten Handelstermin scheint vorerst der Rückgang gestoppt zu sein. Ob es schon eine Trendwende einleitet, bleibt vorerst noch abzuwarten, weil hierzu die Marktdaten zu gering sind. Die Verkaufspreise der Milchprodukte haben sich fast durchgängig verbessert. Nur Magermilchpulver musste nochmals einen Rückgang von 47 US-Dollar auf 2.286 US-Dollar je Tonne Pulver hinnehmen. Ein Minus von 1,6 Prozent. Erfreulicher verliefen die Abschlüsse dagegen bei Vollmilchpulver und Milchfett. Die Butterpreise erhöhten sich um fast fünfzig Dollar auf 4.588 US-Dollar je Tonne. Vollmilchpulver konnte seine Verluste zur vorherigen Auktion etwas wettmachen und verbesserte sich um 154 US-Dollar auf 2.702 US-Dollar pro Tonne Vollmilchpulver. Allerdings ist der Abstand zu den Verkaufspreisen aus dem ersten Halbjahr 2023 noch beträchtlich. Diese lagen im Durchschnitt über 3.000 US-Dollar pro Tonne. Die Käseerlöse bleiben mehr oder weniger unverändert. Ein geringes Minus von 0,6 Prozent beträgt die Differenz zum Augusttermin. Bei der Betrachtung der Notierungen für Milcherzeugnisse in Deutschland und in der EU sind die meisten Milchprodukte zum globalen Handel des GDT-Tenders nicht immer konkurrenzfähig. Dennoch können die europäischen Molkereien gute Geschäfte im Drittlandexport vollziehen.
