Die im vierzehntägigen bzw. dreiwöchigen Rhythmus stattfindende internationale Handelsplattform GDT (Global Dairy Trade) für Milchstandardprodukte, veröffentlicht die durchschnittlichen Werte, der am Weltmarkt verkauften Milchprodukte des Commodities-Bereichs (verschiedene Milchpulversorten, Chester, sowie diverse Butterprodukte). Beteiligt sind überwiegend größere international handelnde Molkereiunternehmen wie Fonterra (NZMP), Dairy America, Amul, Arla, Eursérum, Murray Goulburn, Polish Dairy.
GDT-Tender Ergebnis:
Mit dem siebten Handelstermin nahm der durchschnittliche Börsenwert des GDT-Tenders für Milcherzeugnissen erneut ab. Die globale Marktlage hat sich anscheinend noch nicht so gefestigt, wie es die ersten Börsenergebnisse rückschließend ergaben. China, als einer der wichtigsten globalen Abnehmer an Milcherzeugnissen, hat sich im ersten Jahresquartal 2023 noch sehr reserviert bei der Nachfrage verhalten. Diese Käuferstimmung zeigt sich folglich bei der Entwicklung der Handelspreise für Milchprodukte. Die aktuelle Preisnotierung verzeichnet bei einem Mittelwert von 3.227 US-Dollar je Mischtonne (Durchschnitt aus den Verkaufserlösen von Milchfett, Milchpulver und Käse) eine nochmalige Korrektur von 134 US-Dollar je Tonne als vor 14 Tagen, gesamt eine Veränderung von minus vier Prozent. Die Handelsmengen der Auktion blieben äußerst gering bei gerade mal knapp 24.000 Tonnen.
Wenig Kaufinteresse – folglich Preiszugeständnisse
Das geringe Handelsvolumen verdeutlicht die derzeitige Stimmung, national wie global, am Milchmarkt. Hohe Kosten, in Folge ständig steigender Inflationsraten bzw. niedriges Wirtschaftswachstum, grenzen die Begehrlichkeit nach Milcherzeugnissen aktuell noch ein. Die Handelspreise für Milchprodukte können bei noch steigendem Milchaufkommen schwerlich ihre Position halten. Außer bei Käse, verloren alle anderen Milch-Commodities weiter an Wert. Die Chester/Cheddarverkäufe stiegen um 2,8 Prozent auf 4.167 US-Dollar je Tonne. Dagegen flauen die Milchpulverpreise weiter ab. Der Abstand zur vorherigen Auktion errechnet sich bei Magermilchpulver um 2,6 Prozent auf 2.579 US-Dollar je Tonne und Vollmilchpulver sogar um über fünf Prozent auf 3.053 US-Dollar je Tonne. Sukzessive absteigend verbleibt auch noch Milchfett. Butter verlor 153 US-Dollar an Wert auf 4.595 US-Dollar pro Tonne und Butterschmalz/Ghee um 8,0 Prozent auf 4.736 US-Dollar pro Tonne. Die Prognosen für die kommenden Auktionen werden immer „problematischer“, da die derzeitigen wirtschaftlichen wie politischen Gegebenheiten nur noch vage in den laufenden Markt einzukalkulieren sind.
