Die im vierzehntägigen bzw. dreiwöchigen Rhythmus stattfindende internationale Handelsplattform GDT (Global Dairy Trade) für Milchstandardprodukte, veröffentlicht die durchschnittlichen Werte, der am Weltmarkt verkauften Milchprodukte des Commodities-Bereichs (verschiedene Milchpulversorten, Chester, sowie diverse Butterprodukte). Beteiligt sind überwiegend größere international handelnde Molkereiunternehmen wie Fonterra (NZMP), Dairy America, Amul, Arla, Eursérum, Murray Goulburn, Polish Dairy.
GDT-Tender Ergebnis:
Mit dem neunten Handelstermin konnte der durchschnittliche Börsenwert des GDT-Tenders für Milcherzeugnisse zum zweiten Mal in Folge eine Verbesserung verbuchen und erreicht nun wieder einen Wert auf Höhe der Handelspreise zum Jahreswechsel. Die Käuferstimmung ist allerdings noch etwas verhalten und weist hinsichtlich der Absatzmengen eine gewisse Zurückhaltung auf. Etwas mehr als 23.000 Tonnen an Milchprodukten wurden nur abgesetzt. Die aktuelle Preisnotierung verzeichnet bei einem Mittelwert von 3.506 US-Dollar je Mischtonne (Durchschnitt aus den Verkaufserlösen von Milchfett, Milchpulver und Käse) eine Verbesserung von 144 US-Dollar je Tonne als vor 14 Tagen, gesamt eine Veränderung von plus 4,3 Prozent ähnlich wie zur vorherigen Auktion.
Preisverbesserung bei kleineren Absatzmengen
Bekanntlich hat der Sommer noch nicht begonnen, bis die erste (Rauch)Schwalbe hierzulande sichtbar wird. Aber in Bezug auf den GDT-Tender könnte man jetzt davon ausgehen, dass eine gewisse Festigung eingetreten ist. Die Rückgänge der letzten Auktionen waren sehr moderat und nun wurde bei den letzten beiden Verhandlungen ein Preisanstieg registriert. Damit scheint, dass nun, mit Plattformwert von 3.500 US-Dollar bei der Mischtonne der gehandelten Milcherzeugnisse, das Preistal durchschritten sein könnte.
Auch bei diesem Anstieg des Durchschnittswertes haben fast durchweg alle einzelnen Erzeugnisse ein Preisanschub erfahren. Nur wasserfreies Milchfett verlor im Ergebnis um 2,4 % zur vorherigen Auktion. Dagegen zogen die Verkaufspreise bei Vollmilchpulver und Cheddar/Chester-Käse kräftiger an. Die Handelspreise notierten zum Börsenschluss ein Plus um fünf bzw. 4,5 Prozent. Damit liegen die Verkaufserlöse bei 3.230 US-Dollar und 4.974 US-Dollar je Tonne. Bei diesen Werten sind allerdings die europäischen Milchprodukte nur bedingt konkurrenzfähig im globalen Geschäft, so dass Vollmilchpulver nur begrenzt abgesetzt werden kann, die Käseerlöse haben eine ähnliche Größenordnung eingenommen wie hierzulande. Butter konnte sich um 2,4 Prozent und Magermilchpulver 1,5 Prozent steigern. Diese Produkte haben jetzt einen Handelswert von 4.947 US-Dollar und von 2.787 US-Dollar pro Tonne erreicht und sind somit im internationalen Geschäft gut dabei. Obwohl die Milchmengen weltweit eine steigende Dynamik vermitteln, wird derzeit nicht erwartet, dass ein weiterer Mengendruck die erreichte Position beschränkt. Man erwartet sogar eine steigende Nachfrage, da zum Beispiel China in den letzten Monaten als global großer Abonnent von Milcherzeugnissen ziemlich distanziert und reserviert aufgetreten ist.
