Vom Amt für Statistik der Europäischen Union wurden die Milcherzeugungsmengen der 27 EU-Staaten veröffentlicht. Das Vereinigte Königreich (United Kingdom) wird in der Auswertung extra aufgeführt. Die Daten werden bei Agriculture and Horticulture Development Board (AHDB) publiziert. (Anmerkung: Die Werte des Jahres 2020 wurden um den Schalttag bereinigt!)
Erzeugungsniveau: wieder ein Plus
Die Milchproduktion in der Europäischen Union (EU) hat im September 2022 eine Kehrtwende eingeschlagen. Tendenziell lagen die monatlichen Milchanlieferungen in diesem Jahr schwankend zwischen Minus und Plus, und lagen dabei gleich auf. Allerdings lag die kumulierte Gewichtung im Jahresverlauf überwiegend im negativen Bereich. Im September 2022 hat sich nun die Milcherzeugung in Europa gewendet und registriert ein Plus von 1,1 Prozent zum Vorjahresmonat. Insgesamt wurden 130 Millionen Kilogramm Milch mehr erzeugt, so dass die EU-Monatsmilchproduktion einen Gesamtwert von 11,545 Milliarden Kilogramm Milch ausweist. Dieses erhöhte Niveau rückt das vorläufige Jahresniveau mehr in die Null-Linie. Die Unterlieferung hat sich nun auf 0,2 Prozent zur Vorjahresmenge reduziert. Im Vergleich liegt die Milchmenge nach neun Monaten bei 110,2 Milliarden Kilogramm Milch und liegt dabei nur noch zum Vorjahr um 167 Millionen Kilogramm Milch zurück.
Da die aktuelle EU-Milcherzeugung im Vormonatsvergleich sich von Minus 0,4 Prozent im August zum September mit plus 1,1 Prozent gedreht hat, ist es natürlich offensichtlich, dass mehrere EU-Staaten ihre Milchproduktion zum Herbst hin gewandelt haben. Einige Staaten, welche in diesem Jahr eher rückläufig Milch erzeugt haben, sind nun zu „Überlieferern“ geworden. Zu den bereits bekannten EU-Ländern mit jährlich ansteigender Tendenz wie Irland, Polen und auch Italien, kommt nun Niederlande, Deutschland und etwas abgeschwächt Frankreich hinzu. In der vorläufigen Summenbilanz für neun Monate weisen dennoch Deutschland, Frankreich und, ganz neu in der Runde, Irland ein Defizit auf, während Niederlande aktuell eine Plusminus Berechnung ergab. Weiterhin anwachsend sind die Milchzeugungsmengen in Polen (+ 2,1 Prozent) und Italien (+ 3,1 Prozent).
