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EU-Marktausschuss: Sitzung vom 29. Juni 2022

Auf der 42. Sitzung, am 29. Juni 2022, trafen sich per Videokonferenz die Vertreter des MMO-Wirtschaftsausschusses (MMO Economic Board), mit Teilnehmern aus den verschiedenen angeschlossenen Stufen der Milchwirtschaft: CEJA (Junglandwirte), COPA-COGECA (Produzenten und Genossenschaften), ECVC Via Campesina (Landwirte), EMB (Europäischer Milch-Ausschuss), EDA (Milchindustrie), Eucolait (Milchwirtschaft), Eurocommerce (Einzelhandel) sowie externe Experten der GIRA (Beratungsunternehmen) um über die Milchmarktlage zu diskutieren.
Von diesen Experten wurde die aktuelle Marktsituation in verschiedenen Sitzungsrunden und Vorträgen analysiert, entsprechend bewertet, aufgelistet und anschließend die Ergebnisse bekanntgegeben.

Bitte klicken Sie hier zu den Vorträgen und Grafiken (Zusammenfassung aus dem englischen Markttext)

In der Europäischen Union hat sich das Milchaufkommen von Januar – April 2022 im Vergleich zu den Vorjahresmonaten um 0,6 Prozent verringert. Nur 9 Mitgliedsstaaten erzielten einen Anstieg in der Milchanlieferung. Unter anderem zählen Polen (+2,4 Prozent), Italien (+0,4 Prozent) und Dänemark (+0,6 Prozent) dazu. Bei den zwei größten Milcherzeugungsländern in der EU, Deutschland und Frankreich, bleibt weiterhin ein Rückgang mit einem Abstand von Minus 1,7 Prozent bzw. Minus 1,3 Prozent, bestehen.

Das verhaltene Milchaufkommen bremst auch die Produktion von Milcherzeugnissen ein. Bei der Verarbeitung von Rahm war noch ein Anstieg in Höhe von 3,2 Prozent zu verzeichnen. Für die restlichen Milchprodukte ist generell ein Rückgang festzustellen. Minus 4,9 Prozent und Minus 4,7 Prozent bei Vollmilch- und Magermilchpulver, Minus 3,9 Prozent bei Butter und Minus 1,4 Prozent bei fermentierten Milcherzeugnissen wie zum Beispiel Joghurt. Ein leichter Abstieg von Minus 0,3 Prozent ist bei Trinkmilch festzuhalten.

Die Milchpreise in der EU sind in diesem Jahr monatlich angestiegen und befinden sich deutlich über dem Niveau der Vorjahre. Der monatliche Milchpreis im April 2022 liegt in der EU bei 46 Cent/kg Milch bei einem Plus von 35,1 Prozent über den Fünfjahresschnitt. Für Mai 2022 wird ein weiterer Anstieg auf 47,36 Cent pro Kilogramm Milch prognostiziert. Der Anteil der Biomilch zur gesamten Milcherzeugung betrug im April 2022 in der EU 4,5 Prozent. Die Biomilchpreise steigen nicht im Umfang wie für konventionelle Milch bzw. in einigen Ländern lagen die Auszahlungen sogar unter dem Wert von konventioneller Milch. Belastend in der Milchproduktion sind die hohen Erzeugungskosten wie z. B. Futtermittel mit einem Aufschlag im Vergleich zum Vorjahr von hundert Prozent.

Die Lagerbestände sind in der EU auf Normalniveau, könnten aber durch eine weltweite gedämpfte Nachfrage in den kommenden etwas ansteigen. Allerdings zeigt, dass auch auf anderen Kontinenten das Milchmengenwachstum verhaltender geworden ist. Die klassischen Milchexportländer wie EU, USA, NZ, AUS oder Argentinien haben im ersten Jahresdrittel ihre Milchproduktion um insgesamt 1,2 Prozent eingeschränkt. Trotz den logistischen Herausforderungen wegen Covid-19 verzeichnet der globale Handel an milchwirtschaftlichen Commodities eine stabile Basis. Die weiteren Marktentwicklungen sind für das zweite Halbjahr 2022 schwer einzuschätzen, da keiner weiß, welchen Einfluss die politischen und kriegerischen Auseinandersetzung und die damit verbundenen erhöhten Energiepreise sowie die Corona Pandemie auf die Agrarmärkte noch ausüben werden.

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