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EU-Marktausschuss: Sitzung vom 28. März 2023

Auf der 45. Sitzung, am 28. März 2023, trafen sich per Videokonferenz die Vertreter des MMO-Wirtschaftsausschusses (MMO Economic Board), mit Teilnehmern aus den verschiedenen angeschlossenen Stufen der Milchwirtschaft: COPA-COGECA (Produzenten und Genossenschaften), ECVC Via Campesina (Landwirte), EMB (Europäischer Milch-Ausschuss), EDA (Milchindustrie), Eucolait (Milchwirtschaft) sowie Eurocommerce (Einzelhandel) um über die Milchmarktlage zu diskutieren.
Von diesen Experten wurde die aktuelle Marktsituation in verschiedenen Sitzungsrunden und Vorträgen analysiert, entsprechend bewertet, aufgelistet und anschließend die Ergebnisse bekanntgegeben.

Bitte klicken Sie hier zu den Vorträgen und Grafiken (Zusammenfassung aus dem englischen Markttext)

In der Europäischen Union nimmt das Milchaufkommen weiterhin zu. Im Januar 2023 erhöhte sich die Anlieferung im Vergleich zum Vorjahresmonat um ein Prozent. Mittlerweile haben im Berichtsmonat 11 EU-Staaten die Werte überschritten; auch Deutschland und Niederlande. Entsprechend diesem Trend hat sich die Produktion, zum Teil deutlich, bei Magermilchpulver, Butter, Käse und Sahne erhöht.
Das Milchpreisniveau in der EU hatte im Dezember 2022 seinen Höchststand (58,36 Cent/kg Milch) und sank nun im Januar 2023 um 3,5 % auf 56,3 Cent/kg Milch (bei tatsächlichen Inhaltsstoffen). Der Abstand zum Vorjahr beträgt fast 35 Prozent bzw. im fünf-Jahres-Schnitt 57 Prozent. Fast in allen Ländern wurden die Milchpreise zurückgenommen. Für Februar 2023 wird mit einem weiteren Rückgang auf 54,7 Cent/kg Milch gerechnet. Die Futterkosten sind etwas gefallen, liegen aber dennoch auf einem vergleichbaren hohen Niveau zu 2020. Der EU-Marktausschuss rechnet mit einer Steigerung um circa 75 Prozent im Vergleich zu 2020. Auch in 2023 gehen die Handelspreise für Milcherzeugnisse nochmals zurück. Magermilch- und Vollmilchpulver um minus 12,2 bzw. 13,5 Prozent und Butter um 12,0 Prozent. Molkenpulverpreise haben um 13,9 Prozent nachgelassen und liegen gegenüber dem Vorjahr um 42,7 Prozent niedriger. Die Bestände an Butter und Käse sind auf einem ähnlichen Stand wie in den vergangenen Jahren, nur Magermilchpulver hat sich angepasst, wird aber noch als normal angesehen.

Die Milcherzeugung auf anderen Kontinenten hat sich zusehends gedämpft gezeigt, so dass sich das Gesamtniveau leicht unter der Vorjahresmilchmenge befindet. Im Herbst 2022 hat das Milchaufkommen in den USA und in der EU zugelegt. Der Welthandel hat gleichfalls nachgelassen, da vor allem China die Importe bei Vollmilchpulver stark eingeschränkt hat. Mit China waren Mexiko, Indonesien, Algerien und die Philippinen die TOP-5-Importmärkte. Die EU-Drittlandexporte gingen ebenfalls 2022 zurück, dabei konnte sich aber der Absatz bei Magermilchpulver und Butter etwas verbessern. Die europäischen Hauptabnehmer von Milcherzeugnissen sind Großbritannien, China, USA, Indonesien und Algerien mit einem Gesamtanteil von vierzig Prozent.
Die hohe Inflationsrate prägt immer noch das Einkaufsverhalten der Konsumenten. Vorrangig werden entsprechend Sonderangebote und Handelsmarken bevorzugt eingekauft. Auch der Absatz an Biomilcherzeugnissen hat nachgelassen. Bei den Betriebsmitteln haben die wichtigsten Bereiche (Energie, Gas, Dünge- und Futtermittel) nachgelassen. Die Märkte sind in eine etwas stabilere Phase übergegangen, allerdings ist das Marktgleichgewicht zerbrechlich, je nachdem wie sich in den kommenden Monaten die Milcherzeugung und die Verbrauchernachfrage entwickeln wird.

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