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EU-Marktausschuss: Sitzung vom 25. September 2023

Auf der 47. Sitzung, am 25. September 2023, trafen sich per Videokonferenz die Vertreter des MMO-Wirtschaftsausschusses (MMO Economic Board), mit Teilnehmern aus den verschiedenen angeschlossenen Stufen der Milchwirtschaft: COPA-COGECA (Produzenten und Genossenschaften), EMB (Europäischer Verband für Milcherzeuger), ECVC Via Campesina (Landwirte), EDA (Milchindustrie), Eucolait (Milchwirtschaft) sowie Eurocommerce (Einzelhandel) um über die Milchmarktlage zu diskutieren.
Von diesen Experten wurde die aktuelle Marktsituation in verschiedenen Sitzungsrunden und Vorträgen analysiert, entsprechend bewertet, aufgelistet und anschließend die Ergebnisse bekanntgegeben.
Bitte klicken Sie hier zu den Vorträgen und Grafiken (Zusammenfassung aus dem englischen Markttext)

In der Europäischen Union nimmt die Milcherzeugung seit September 2022 zu. Von Januar bis Juli 2023 lag das Milchaufkommen um 0,8 Prozent höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Dabei ist in insgesamt 14 Staaten die Milchproduktion gestiegen, unter denen sich auch Deutschland, Belgien, Niederlande und Polen befinden. In Frankreich, Italien und Irland sank die Erzeugung. Der geschätzte Wert der EU-Milchproduktion lag im Zeitraum Jan – Jul 2023 um 5,6% höher als im Jahr 2022 und 37% höher als im Jahr 2021. Die Magermilchpulverproduktion in der EU ging von Januar bis Juli 2023 zurück. Bei anderen Milchprodukten stieg die Produktion: Vollmilchpulver (VMP), Butter, Käse, Kondensmilch, Trinkmilch, Joghurt und Sahne.

Die durchschnittlichen Milchauszahlungspreise in der EU sinken weiterhin, jedoch verlangsamt sich dieser Abwärtstrend. Seit Jahresbeginn sind sie um rund 25 Prozent gefallen. Im Juli 2023 gingen sie nochmals um 1,3 % auf durchschnittlich 43,7 Cent/kg zum Vormonat zurück und befinden sich 14,4% unter dem Vorjahr, aber immer noch im Plus mit knapp 20% bei dem 5-Jahresvergleich. Der Anteil der Biomilch im Juli 2023 in Europa liegt bei etwa vier Prozent. Der EU-Durchschnittspreis für Bio-Milch liegt bei 51 ct/kg und wird in der nächsten Zeit weiter steigen, so die Kommission.
Die Verkaufspreise für Milcherzeugnisse sinken weiterhin. Bei einigen Produkten sind zwar leichte Verbesserungen zu erkennen, sie liegen dabei aber immer noch deutlich unter dem Vorjahr. Bei Magermilchpulver (MMP) und Molkenpulver erhöhen sich die Handelspreise mit Beginn des zweiten Halbjahrs in Europa ebenso wie beim Emmentaler, der eine 2%-ige Steigerung registriert. Konkurrenzfähig im globalen Handel ist aber derzeit nur Butter.
Bei der Lagerhaltung registriert die Kommission in ihrer Auswertung normale Lagerbestände bei MMP, auch wenn diese niedriger als im Vorjahr sind. Die Buttervorräte nehmen seit November 2022 stetig zu und sind aufgrund steigender Produktion höher als im letzten Jahr. Seit Beginn 2023 sind die Käsevorräte um 60.000 Tonnen gestiegen und derzeit ist die Marktlage für Käse ausgeglichen.

Das weltweite Milchaufkommen schließt sich tendenziell der europäischen Entwicklung an. Bei den Milch exportorientierten Ländern (wie USA, Neuseeland, Australien, Argentinien, Vereinigtes Königreich, Uruguay und auch Europa) hat sich ein ähnlicher Anstieg ergeben. Nach sieben Monaten schätzt man eine Ausdehnung der Milchmenge von 0,2 Prozent. Basierend auf der höheren Exportrate von MMP und VMP im ersten Halbjahr 2023, lässt sich ein Anstieg von 1,9 % festhalten. Ungewiss bleibt noch die Nachfrage aus China, welches mit dem Vereinigten Königreich, Algerien, der USA und Indonesien die 5 wichtigsten Exportziele der EU für das erste Halbjahr 2023, mit einem Anteil von 39%, darstellt. Auch in Südostasien fiel die Nachfrage schleppend aus. Nur aus Algerien wurde eine starke Nachfrage nach MMP (+51%) und VMP (+10%) beobachtet.

Angesichts der Inflation lässt sich im Wesentlichen festhalten, dass Verbraucher zunehmend auf günstige Angebote bei Milchprodukten zurück greifen und, durch den Schwund der Kaufkraft, auf teurere Erzeugnisse bei Marken-/Premiumware und auch bei Bioerzeugnissen verzichten.
Durch die günstigeren Wetterbedingungen im Jahr 2023 ist die Prognose für die EU eine leichte Zunahme in der Milchanlieferung für das gesamte Jahr. Insgesamt sieht die Kommission das zweite Halbjahr eher pessimistisch, da die Produktionskosten für Milcherzeuger und -verarbeiter immer noch hoch sind und dies das weltweite Produktionswachstum begrenzen könnte.

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