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"Bio für alle"! Netto macht´s möglich - sogar ohne Mehrwertsteuersenkung

Das Thema "Bio-Lebensmittel" war diese Woche wieder einmal in aller Munde. Bei einem gemeinsamen Termin der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ) und dem Bund Naturschutz mit der Andechser Molkerei Scheitz wurde die Aktionswoche "Bio für alle - für Klimaschutz, Öko-Landbau und gutes Essen" gestartet. Um das erklärte bayerische "Staatsziel" 30 Prozent Öko-Landbau erreichen zu können, müsste zusätzlicher Absatz geschaffen werden, wozu auch 50 Prozent mehr Bio in öffentlichen Kantinen beitragen sollen.
Und: Die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Bio-Lebensmittel wurde gefordert! Damit sollen Verbraucher belohnt und auch entlastet werden, die sich bewußt für Bio-Lebensmittel entscheiden. "Bio für alle" eben! Ob  diese Initiative die ohnehin schwindende Solidarität innerhalb der Landwirtschaft, auch zwischen konventioneller und ökologischer Wirtschaftsweise wirklich zuträglich ist, darf durchaus in Zweifel gezogen werden. Ob diese Initiative allerdings wirklich notwendig ist, darf gleichfalls stark bezweifelt werden. Die zahlreichen Kooperationsvereinbarungen der großen Vier des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) bei Bio-Lebenmsittel mit den bekannten Anbauverbänden wurden vom VMB von Beginn an sehr kritisch gesehen: Warum sollte der LEH  ausgerechnet  bei Bio-Lebensmittel anders agieren als bei konventioneller Ware? Die bekannten Ziele des LEH sind (eigene) Marktanteile und günstige Lebensmittel - und ein gutes (eigenes) Image!.
Wie das am Markt realisiert werden kann, zeigte in der aktuellen Woche Netto Markendiscount aus dem EDEKA-Verbund: Dort wurden nämlich in einem Warenkorb die Preise von Lebensmitteln bekannter Markenartikler aus konventioneller Erzeugung dem Komplementär aus Bio-Lebensmitteln der Eigenmarke BioBio gegenübergestellt. Und siehe da: Beim Griff zur jeweiligen Bio-Eigenmarke spart die Verbraucherschaft satte 32 Prozent ein und wird zusätzlich noch mit dem guten Gefühl bestätigt, "nachhaltiger" eingekauft zu haben. Was braucht es da noch die Absenkung der Mehrwertsteuer, um sich Bio-Lebensmittel leisten zu können? "Bio für alle" ist preislich längst realisiert! Wo diese Preispolitik  der Lebensmittelhändler für die ökologisch wirtschaftenden Betriebe allerdings hinführt, steht auf einem anderen Blatt. "Willkommen in der Mühle des Discounts", könnte man sagen!

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