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Aktuelle Milchpreise: Spannende Spannen

Die Milchpreis-Rallye wird noch einige Monate weitergehen! Zumindest in Bayern, wo sie aus bekannten Gründen auch erst zeitversetzt begonnen hat. Und trotz der bereits historischen Milchpreise und der positiven Aussichten kommt bei den Milcherzeugern keine rechte Freude auf. Das liegt einerseits an den dramatisch gestiegenen Kosten, die die erhöhten Einnahmen auffressen. Aber in manchen Regionen Bayerns herrscht zudem eine richtige Unzufriedenheit, weil die eigene Molkerei mit ihrer Produktpalette die bisherigen Marktsignale noch nicht in entsprechende, über Jahre hinweg gezeigte gute Milchauszahlungspreise hat umsetzen können. Und dann ist natürlich seit Monaten der Blick über den bayerischen Gartenzaun nach Norden, wo die Milchpreisdynamik nach wie vor unverändert weitergeht.
Wie in den letzten Wochen schon mehrfach beschrieben, hat die besondere und extreme Marktlage zwar zu einem flächendeckenden Anstieg der Milchpreise geführt. Doch diese waren regional sehr unterschiedlich, sind im Norden immer noch deutlich ausgeprägter als im Süden. Gerade die Preissprünge in Schleswig-Holstein mit den dort bekannten „einfacheren“ und somit schneller markt- und milchpreiswirksamen Verwertungen sorgen für Erstaunen - und eben auch zu einigen unzufriedenen Milchbauern hierzulande. So konnten die Molkereien zwischen Ost- und Nordsee vor allem durch die rasanten Preisanstiege im Versandgeschäft wie auch bei Butter und Pulver ihre Auszahlungen für April nochmals um fast 4 Cent anheben. Der durchschnittliche Milchpreis stieg damit schon auf fast 51 Cent/kg im Durchschnitt, auf der Basis von 4,2 Prozent Fett, und bedeutete einen weiteren Monat die Führung im bundesweiten Preisranking. Danach folgten mit Niedersachsen und Sachsen zwei Bundesländer, die im langjährigen Durchschnitt auch nicht zu den Bestauszahlern zu zählen sind, mit knapp über 48 Cent netto. Die im Milchpreisranking meist und auch zuletzt beim Jahresergebnis 2021 gemeinsam an der Spitze stehenden Südländer Bayern und Baden-Württemberg mussten sich im April noch mit um die 47 Cent, trotz des Sprunges um mehr als 2 Cent,  immer noch mit hinteren Mittelfeldplätzen zufrieden geben. Auffällig auch die maximale Spreizung zwischen den Bundesländern, die vom März auf April nach Informationen der AMI noch zugenommen hat: Zwischen Schleswig-Holstein, seit einigen Monaten unangefochten Spitzenreiter, und dem Pendant am anderen Ende des Rankings, der Region Rheinland-Pfalz/Hessen/Saarland lagen im März 3,5 Cent Differenz beim Milchpreis. Und diese Spanne hat sich im April nochmals erhöht, auf 5,4 Cent! 
Und da wäre noch der spannende Blick auf die Entwicklung der Biomilchpreise: Lag im März/April 2021 zwischen Milch konventionell und Biomilch in Bayern noch eine Spanne von satten 14,0 bzw. 13,9 Cent/kg, ist dieser Milchpreisunterschied in den folgenden Monaten immer mehr zusammengeschrumpft. Nach der aktuellen VMB-Auswertung für Mai 2022 ist diese Spanne nun auf 5,5 Cent/kg zusammengeschrumpft. Die Differenz dürfte sich in den Sommermonaten wohl eher noch weiter verkleinern. Spannende Spannen also!

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