Konventioneller Milchpreis (oGT): Höchste Steigerungsrate
Eine vielversprechende Marktentwicklung beim Herbstgeschäft, hat bei verschiedenen Molkereien dazu geführt, dass die konventionellen Milchpreise im letzten Quartal des Jahres 2021 deutlicher angestiegen sind. Zwar konnten nicht in allen Milchproduktsegmenten Preisverbesserungen umgesetzt werden, da aufgrund von bestehenden Kontrakten, die Kondition festvereinbart sind. Jedoch haben noch vor dem Jahresende im Bereich von Butter und Käse Erlöserhöhung stattgefunden. Verbunden mit der gegenwärtig niedrigen Milchanlieferungsmenge, konnte sich vor dem herannahenden Weihnachtsgeschäft eine sehr feste Marktposition etablieren. Ähnliche Vermarktungsbedingungen sind derzeit ebenfalls auf den globalen Märkten festzustellen. Demzufolge sind die Verwertungserlöse im Vergleich zu den europäischen Erlösmöglichkeiten fast identisch.
Der regionale Anstieg hat sich seit Jahresbeginn fortgesetzt. Allerdings sind die aktuellen Auswertungen für den Monat Oktober 2021 bei weitem höher ausgefallen, wie in den zurückliegenden Monaten. Mit einer Preissteigerung von einem Cent hat der Oktober-Milchpreis die höchste Steigerungsrate in diesem Jahr erzielt. Demnach wird möglicherweise im November 2021 tendenziell sogar die 39-Cent-Grenze erreicht.
Die differenzierte Auswertung nach den einzelnen bayerischen Regierungsgebieten offenbart, dass mehr oder weniger der Abstand gleich bleibt, wie in den Monaten zuvor. Die höchste Auszahlung über dem Durchschnittspreis, weist der Milchpreis von Schwaben mit einem Wert von 39,1 Cent auf. In Nordbayern ist mit 38,2 Cent die niedrigste Auszahlungsleistung festzustellen. Während das Ergebnis von Nieder-/Oberbayern mit 38,8 Cent, sich fast auf dem bayerischen Durchschnitt befindet.
Ökologisch/biologischer Milchpreis: Eigentlich gleichbleibend, jedoch Saisonzuschläge beeinflussen den Erlös
Wie die Preissteigerung bei der konventionellen Milch, ist zwar rechnerisch ebenfalls auch beim Bio-Milchpreis ein Anstieg in Höhe von 0,8 Cent erkennbar. Aber im Gegensatz dazu erweist sich bei näherer Betrachtung, dass die jetzt ausgezahlten sogenannten Saisonzuschläge wesentliche Auswirkungen auf die Steigerungsrate der biologischen Milchpreise haben. Infolgedessen fällt der eigentliche Preisanstieg nicht in dieser Dimension aus, sondern verfügt nur über eine leichte Verbesserung von ungefähr 0,2 bis 0,3 Cent.
Da die Vermarktung der Bio-Milch derzeit zwar stetig aber im gewissen Umfang verhaltener verläuft und die Bio-Milchmengen, im Gegensatz zur konventionellen Milch, weiter monatlich ansteigen, ist davon auszugehen, dass die Erlösverbesserungen der biologischen Milchprodukte nicht solcher Höhe erfolgen wird, wie die derzeitigen Resultate der konventionelle Milcherzeugnisse.
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Hinweis zur Milchpreisberechnung: Der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) wertet monatlich die laufenden Auszahlungsleistungen von konventioneller Milch, ebenso von konventioneller Milch mit Fütterungsbeschränkung (GVO), sowie von ökologisch/biologischer Milch der bayerischen Molkereien, nach kartellrechtlichen Vorgaben, aggregiert aus. Zusätzlich vergleicht der VMB die durchschnittlichen Auszahlungsleistungen der Milch mit Fütterung ohne GVO in den verschiedenen Regierungsbezirken Bayerns. Die Auszahlungsbasis bezieht sich auf 4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof. (Die unterschiedlichen Umrechnungsfaktoren bei der Milchannahme von Volumenerfassung auf Kilogramm-Abrechnungspreis werden nicht bewertet!). Aufgrund kartellrechtlicher Vorgaben, werden die Auszahlungsleistungen der einzelnen bayerischen Milchverarbeiter erst sechs Monate zeitversetzt veröffentlicht).