Milchpreis Bayern November 2019
Der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) wertet monatlich die laufenden Auszahlungsleistungen von konventioneller Milch, ebenso von konventioneller Milch mit Fütterungsbeschränkung (GVO), sowie von ökologisch/biologischer Milch der bayerischen Molkereien, nach kartellrechtlichen Vorgaben, aggregiert aus. Zusätzlich vergleicht der VMB die durchschnittlichen Auszahlungsleistungen der Milch mit Fütterung ohne GVO in den verschiedenen Regierungsbezirken Bayerns. Die Auszahlungsbasis bezieht sich auf 4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof. (Die unterschiedlichen Umrechnungsfaktoren bei der Milchannahme von Volumenerfassung auf Kilogramm-Abrechnungspreis werden nicht bewertet! In den Milchpreis von Molkereien mit einem geänderten Umrechnungsfaktor, muss ein Prozent mehr eingerechnet werden). Aufgrund kartellrechtlicher Vorgaben, werden die Auszahlungsleistungen der einzelnen bayerischen Milchverarbeiter erst sechs Monate zeitversetzt veröffentlicht.
Stabile Milchpreise
Die Milchpreise in Bayern zeigen bei allen Milchsorten eine Stabilisierung der Auszahlungsleistung an. Nachdem am Milchmarkt in verschiedenen Milchproduktsegmenten, wie Milchfett und Magermilchpulver, Steigerungen der Produktepreise gesetzt wurden, konnten die Molkereien, die einen entsprechenden Produktionsanteil an diesen Milchprodukten haben, leichte Aufwertungen ihrer Milchauszahlungspreise vornehmen. Die beschriebenen Erhöhungen betreffen alle Milchsorten, das heißt die konventionelle Milch, die konventionelle Milch mit Fütterungsbeschränkung sowie die Bio-Milch.
Da aber der durchschnittliche Milchpreis gegenüber dem Vormonat nur einen geringfügigen Anstieg in Höhe von maximal 0,1 Cent erreicht, liegt die Bandbreite der Erhöhungen zwischen unverändert und einem Cent. Einen fast ähnlichen Anstieg erreicht Bio-Milch. Hier befindet sich das Spektrum der Milchpreisveränderung zum Vormonat zwischen gleichbleibend und maximal 0,5 Cent. Sollte diese Milchpreishöhe auch für die Auszahlung im Monat Dezember 2019 gelten, so rechnet der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) in einer ersten Jahreshochrechnung, auf Basis der amtlichen Milchpreiserhebung, bei der konventionellen Milch mit einer Reduzierung von 1 Cent gegenüber dem Vorjahreswert. Der Bio-Milchpreis könnte um annährend 1,5 bis 1,8 Cent pro Kilogramm Milch zurückgehen.
Das Jahr 2019 kann in Bezug auf die Milchpreisbewegung als ein im Grunde „ruhiges“ Milchjahr eingestuft werden. Auf deutscher Ebene ging der konventionelle Milchpreis von 33,83 Cent im Monat Januar 2019 auf einen Tiefststand im August mit 32,61 Cent zurück. Infolge des anwachsenden Kaufinteresses vor allem bei Milchpulver und Butter, wird zum Jahresende ein durchschnittlicher Dezemberwert in Höhe von 33 Cent pro Kilogramm Milch erwartet. (Diese Werte gelten für 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof.)
Diese Einschätzung beruht auf der Tatsache, dass der Discounterbereich zum Teil die Produktpreise schon bis ins Frühjahr hinein festgelegt hat. Auch die Butterkontrakte wurden bis Ende Januar 2020 abgeschlossen. Die ausgehandelten Kontrakte von Magermilchpulver zeigen auch mittelfristig höhere Verkaufspreise an.
Im Bio-Milchsegment sind die Vorgaben für das Jahr 2020 noch immer etwas vorsichtiger zu betrachten, da nach aktueller Hochrechnung, im Jahr 2019 in Deutschland die Bio-Milchmengen über 5 Prozent angestiegen sind. Weil aktuell keine konstant hohen Verbrauchernachfragen zu erwarten sind, bleibt der Markt bei Bio-Milchprodukten weiterhin leicht labil. Zusätzlich steigt gleichzeitig das Angebot weiterer hochwertiger Milchsorten an, die den Einkauf von Bio-Milch von Seiten der Verbraucher einschränkten könnten.
Wie allerdings das Thema „Brexit“ auf den gesamten Milchmarkt im Jahr 2020 Einfluss nehmen wird, kann noch nicht abschließend bewertet werden. Tatsache aber ist, dass bei einem eingegrenzten Handel nach England, das Problem eines Rückstaus von Milchprodukten entstehen könnte.
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