Konventioneller Milchpreis (oGT): Vielversprechender Start
Zum Jahresende 2021 hatte der durchschnittliche Milchpreis in Bayern eine Höhe von 40,7 Cent pro Kilogramm Milch. Dies bedeutet einen Anstieg des Milchpreises während des Jahres von sechs Cent. Preiserhöhungen bei fast allen Milcherzeugnissen ermöglichten im Verlauf des Jahres diese Steigerungen.
Auch zu Beginn des neuen Jahres 2022 konnten von den Molkereien erneut Preiszunahmen erzielt werden. Neben Butter- und Magermilchpulverpreisen erhöhten sich nun auch deutlich die Produktpreise von Käse und geringfügig auch die der Frischmilcherzeugnisse. Zusätzlich findet noch immer der heimische Milchmarkt Unterstützung durch gute Verkaufserlöse auf dem Weltmarkt. Zeitgleich nimmt in Deutschland sowie auch in Europa die Milchproduktion ab. Diese Konstellation „entspannt“ den Milchmarkt zusehends und verbessert dadurch die Auszahlungsleistungen der milchverarbeitenden Unternehmen in ganz Deutschland am Jahresanfang 2022.
Der bayerische Milchpreis von konventioneller, gentechnikfreier Milch konnte sich im Januar 2022 gegenüber dem vorigen Monat abermals um 1,5 Cent pro Kilogramm Milch verbessern und befindet sich nun auf einer Höhe von 42,2 Cent pro Kilogramm Milch. Dies ist der höchste Abstand seit mehreren Jahren.
Die feste Vermarktungsposition der Milchprodukte offenbart sich ebenfalls bei der Milchpreisauswertung der verschiedenen bayerischen Regionen. Der errechnete Mittelwert von 42,2 Cent pro Kilogramm Milch wurde in Nordbayern direkt erreicht. Der Durchschnittspreis von Schwaben liegt um 0,2 Cent darüber und der von Ober-/Niederbayern knapp 0,2 Cent darunter. Dieses Zusammenrücken verdeutlicht die feste Verwertung aller Milchprodukte, auch wenn die Molkereien oft über sehr unterschiedliche Produkt-Portfolien verfügen.
Da die derzeitigen Marktparameter sich weiterhin als sehr ansteigend erweisen, könnten in den kommenden Monaten die Milchpreise durchaus noch weiter im Aufwärtstrend bleiben. Wichtig für diese Entwicklung wäre aber auch eine ruhige und friedvolle Weltpolitik.
Ökologisch/biologischer Milchpreis: Positiver Milchpreisanstieg
Die Marktentwicklung bei der Bio-Milch hat sich etwas dem Trend der konventionellen Milch angeschlossen. Auch im Bio-Milchsegment konnten ein weiter ansteigender Konsum sowie leicht anziehende Verkaufserlöse bei den Bio-Milchprodukten, die Auszahlungsleistungen der Molkereien verbessern. Im Durchschnitt stieg der bayerische Bio-Milchpreis im Januar 2022 auf 52,4 Cent pro Kilogramm Milch an. Somit erhöhte sich der Preis um einen Cent gegenüber dem Dezember 2021. Die Milchpreisbewegung der Bio-Milch läuft allerdings etwas dem Boom im konventionellen Segment hinterher. Demzufolge ist davon auszugehen, dass die Preisanhebungen der kommenden Monate eher mehr seitwärts verlaufen könnten.
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Hinweis zur Milchpreisberechnung: Der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) wertet monatlich die laufenden Auszahlungsleistungen von konventioneller Milch, ebenso von konventioneller Milch mit Fütterungsbeschränkung (GVO), sowie von ökologisch/biologischer Milch der bayerischen Molkereien, nach kartellrechtlichen Vorgaben, aggregiert aus. Zusätzlich vergleicht der VMB die durchschnittlichen Auszahlungsleistungen der Milch mit Fütterung ohne GVO in den verschiedenen Regierungsbezirken Bayerns. Die Auszahlungsbasis bezieht sich auf 4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof. (Die unterschiedlichen Umrechnungsfaktoren bei der Milchannahme von Volumenerfassung auf Kilogramm-Abrechnungspreis werden nicht bewertet!). Aufgrund kartellrechtlicher Vorgaben, werden die Auszahlungsleistungen der einzelnen bayerischen Milchverarbeiter erst sechs Monate zeitversetzt veröffentlicht).