Das Thema "Butter" ist aus der medialen Diskussion nicht wegzubekommen. Das wird wahrscheinlich auch bis Weihnachten so bleiben, mindestens. Denn die Situation am Fettmarkt bleibt auch danach wohl sehr angespannt. Erfreuliche Aussichten auch für die Milcherzeuger, weil sich diese mangelnde Verfügbarkeit auch auf die Erlösmöglichkeiten bei anderen, vor allem fetthaltigen Molkereiprodukten auswirkt und letztendlich auch auf die Milchpreise. Auch in dieser Woche wurde das Thema Butter von der Presse wieder mehrerer Male "hochgezogen", wie hier in den Deutschen Wirtschaftsnachrichten. Auch der VMB wurde dabei wieder mit der ein oder anderen in den vergangenen beiden Monaten getroffenen Aussage zitiert. Erfreulich, dass die Aussagen immer noch weitgehend zutreffend sind, trotz der schier unglaublichen Dynamik auf der Fettseite!
Was hat sich nun in den vergangenen beiden Monaten am Markt und in der Kühltheke getan, seitdem mit Wirkung des 1. Oktober 2024 die Deutsche Markenbutter, Eigenmarken des Deutschen Lebensmitteleinzelhandels, konventionell erzeugt, auf den historisch "hohen" Endverbraucherpreis (EVP) von 2,39 Euro/250 g gestiegen sind.
- Der EVP der Eigenmarken liegt aktuell weiterhin bei 2,39 Euro/250 g - trotz extremer Rahmknappheit und weiter steigenden Preisen an den Spotmärkten und bei der Notierung.
- Der VMB hat sich bereits im Oktober festgelegt, dass der EVP bis Weihnachten für die Eigenmarke nicht mehr ansteigen wird, trotz der beschriebenen sehr knappen Verfügbarkeit - aber aus verkaufsstrategischen Gründen.
- Dieser Tage wurde die Inflationsrate November 2024 veröffentlicht: Als eine der Hauptursachen, dass die Marke von 2 Prozent wieder überschritten wurde, wurde Butter genannt: 44 Prozent teurer als im November 2023.
- Im Schlepptau der Eigenmarken haben in den vergangenen Wochen auch die Herstellermarken preislich nachgezogen, zumindest zum Teil: Während einzelne Markenhersteller bewußt darauf verzichten, die EVP über die Schwelle von 3 Euro/250 g springen zu lassen und dabei Nachfragerückgänge zu riskieren, wurden bei anderen bekannten Herstellermarken die EVP bis auf 3,79 Euro/250 g angehoben.
- Völlig unbehelligt von medialer Begleitung haben die Lebensmittelhändler allerdings Anfang November die EVP für Biobutter (Eigenmarke) nachjustiert. Der Anhebung um 40 Cent/250 g zum 1. Oktober 2024 folgte im November eine weitere Preisanpassung nach oben, auf aktuell 3,49 Euro/250 g.
- Auffällig in den vergangenen Wochen: Die "Inflation" an massiv verbilligten Wochenangeboten von Herstellermarken hat etwas nachgelassen: Vereinzelt sind aber Angebote zu finden, die mit bis zu nur 2,29 Euro/250 g unterhalb der Schwelle des EVP der Eigenmarken liegen.
Gespannt darf man die kommende Woche erwarten, wenn letztmals zu einem Monatsbeginn die Möglichkeit einer Preisanpassung besteht: Der Markt würde natürlich eine weitere Erhöhung der Butterpreise verlangen und auch rechtfertigen. Aber neben Marktzwängen spielen eben derzeit und in der Weihnachtszeit noch viel mehr verkaufspsychologische Gründe eine Rolle. Und da spielt der Butterpreis derzeit eine nicht zu unterschätzende Rolle.