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Stand private Lagerhaltung Milchprodukte

Seit 7. Mai 2020 ist das in der gemeinsamen Marktordnung (GMO) implementierte Instrument der privaten Lagerhaltung (PLH) aktiviert. Bis voraussichtlich 30. Juni können in Deutschland bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) Anträge auf Beihilfen zur PLH von Butter, Magermilchpulver und Käse gestellt werden. Der VMB informiert über den aktuellen Stand der bisherigen Einlagerung auf nationaler sowie auf EU-Ebene.

Zum Stichtag 31. Mai 2020 sind bei der EU-Kommission folgende Mengen eingegangen und registriert worden:

  • Magermilchpulver: 5.787 t, davon 2.417 t aus Deutschland
  • Butter: 36.818 t, davon 7.763 t aus Deutschland
  • Käse: 40.302 t, davon 464 t aus Deutschland

Den Verordnungen entsprechend sowie mit den bereitgestellten Mitteln in Höhe von insgesamt 30 Mio. Euro für den Milchsektor können bis zu 90.000 t Magermilchpulver, bis zu 140.000 t Butter und bis zu 100.000 t Käse gefördert und befristet eingelagert werden. Zum Stichtag 31. Mai, also knapp zur Hälfte des Antragszeitraumes sind also EU-weit bei Magermilchpulver erst 6,4 Prozent, bei Butter 26,2 Prozent und bei Käse 40,3 Prozent der förderfähigen Mengen ausgeschöpft.

Im Gegensatz zu Butter und Magermilchpulver, für deren geförderte Einlagerung die EU-Staaten nach dem Windhundverfahren melden können, gibt es bekanntlich bei den geplanten 100.000 t Käse national zugeteilte Mengen, vor allem für die europäischen "Käse-Größen": So fallen auf Deutschland 21.726 t, auf Frankreich 18.394 t und auf Italien 12.654 t. Die restlichen 47.226 t, also weniger als die Hälfte, verteilen sich auf die übrigen Mitgliedsländer.

Dass diese Vorgehensweise durchaus ihre Berechtigung hat und auch aus der Erfahrung mit dem Vorgehen Italiens bei einer der letzten diesbezüglichen Aktionen aus 2014 herrührt, hat sich mittlerweile bereits wieder deutlich gezeigt. Italien, das mit dem Wort "Quotenregelung" zeitlebens seine Probleme hatte (Stichwort "Phantomkühe"), hat auch diesmal bereits wieder politisch interveniert. Denn die zugeteilte Menge von 12.654 t Käse war bereits am 10. Mai erfüllt. Und da lag es für unseren südeuropäischen EU-Nachbarn naheliegend, gleich einmal bei der EU wegen einer Umverteilung der Kontingente, hier bei Käse, anzufragen. Und man fand in diesem Ansinnen beim neuen Agrarkommissar Janusz Wojciechowski einen ersten Sympathisanten. Die maßgebenden nationalen Verbände hierzulande, an vorderster Front DRV und DBV, haben bereits schriftlich interveniert. Das politische Spielchen um eine "Saldierung" der für die PLH zugeteilten Käsemengen wird in den kommenden Wochen weitergehen.

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