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Scholz: Rinderhalter sollen an Aktionen gegen Aldi teilnehmen

In dieser Woche hat der Bayerische Bauernverband (BBV) als politischer Interessenverband die Tierhalter zu Aktionen vor den Läden des Lebensmittelhändlers Aldi aufgerufen. Hintergrund ist die vom BBV als Schizophrenie bezeichnete Doppelzüngigkeit, gerade auch beim Branchenprimus Aldi, sich als Hüter des Tierwohls und als maßgeblicher Treiber für noch mehr Tierwohl in deutschen und bayerischen Ställen zu inszenieren. Dann wird aber mit einer ungeheuren und ungeheuerlichen Dynamik bezüglich der gestellten Anforderungen und des geplanten Zeitfensters vorgeprescht, gleichzeitig aber am alten Credo "Höchste Qualität zum niedrigsten Preis" festgehalten. Die vom BBV initiierten Aktionen in den Regionen werden deswegen vom VMB ausdrücklich unterstützt! VMB-Vorsitzender Wolfgang Scholz ruft gerade auch die Rinder- und Milchviehhalter zu einer aktiven Beteiligung an diesen Aktionen auf.

Scholz, der als aktiver Milcherzeuger selbst auf bundesdeutscher Ebene in der Arbeitsgruppe ITW Rind eingebunden war, kann aus eigener Erfahrung von dem immensen Druck berichten, der den landwirtschaftlichen Vertretern bei den Diskussionen um zusätzliche Kriterien für ITW Rind und QM+ entgegen geschlagen ist. Wie schon mehrmals berichtet, kannten die Wünsche und Forderungen der Akteure des Lebensmitteleinzelhandels nach Tierwohlkriterien zu Beginn keine Grenze nach oben. Als es dann aber um die entsprechende Honorierung ging, ließ die Begeisterung merklich nach. Und plötzlich konnte auch der Lebensmittelhandel wieder auf das eine oder andere Tierwohlkriterium verzichten.

Das in den vergangenen Tagen und Wochen aber in der Öffentlichkeit und gegenüber der Verbraucherschaft gezeigte Vorgehen eben auch von Aldi, mittels großflächiger und teurer Anzeigen vor allem sich selbst in ein besonders gutes Licht beim Tierwohl zu rücken, kann nur als Provokation für die landwirtschaftlichen Erzeuger bezeichnet werden. Der drohende zeitnahe Ausstieg aus Haltungsstufe 1 bei Trinkmilch der Eigenmarke und der jetzt schon auf die Haltungsstufen 3 und 4 gerichtete Fokus, obwohl von QM-Milch die Kriterien für eben diese Stufen noch gar nicht erarbeitet sind, kann so nicht akzeptiert werden. Deswegen eben auch der Appell von Wolfgang Scholz an die Rinder-und Milchviehhalter, diese Aktionen des BBV vor Ort in den Regionen zu unterstützen. "Die Mitglieder sind der Verband! Und wer heute als Rinder- und Milchviehhalter vielleicht von der Haltungsformdiskussion noch weniger betroffen scheint, wird es morgen sicher sein", so Scholz abschließend.

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