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VMB(c)QM-Milch e.V.

Revision Standard QM-Milch: Grünes Licht von Fachbeirat und Vorstand

Das laufende Jahr 2022 war für QM-Milch ein durchaus intensives, obwohl in der Umsetzung manches (ganz) anders gekommen ist als geplant - bisher jedenfalls. In äußerst intensiven Sitzungen hätten ab 1. April die beim Fachbeirat am 11. Januar freigegebenen Kriterien des Zusatzmoduls QM+, gleichbedeutend mit einer Einsortierung der nach erfolgreicher Zertifizierung ausgelobten Ware für Haltungsformstufe 2, am Markt aufschlagen können. Und nur wenige Wochen später wurden die Kriterien für das Zusatzmodul QM++ finalisiert und vom Fachbeirat QM-Milch am 23. Mai positiv beschieden, deren Kriterien die Grundlage für die Einstufung von Milchprodukten in Haltungsstufe 3 gewesen wären. Stand heute: Die Haltungsformstufe 2 auf der Grundlage des Zusatzmoduls QM+ ist bisher am Markt noch gar nicht umgesetzt. Und auch die von einigen Molkereien geplanten Programme auf der Basis von QM++ werden wohl erst Anfang 2023 in den Regalen zu finden sein. Die Landwirte treiben die Weiterentwicklung des Tierwohls unvermindert voran. Doch beim Verbraucher scheint derzeit die "Tierwohl-Romantik" von der harten wirtschaftlichen Realität, heißt Inflation, ziemlich überlagert zu werden. "Nachhaltiges" Konsumverhalten sieht anders aus!

Und auch das Ende der Laufzeit des aktuell gültigen bundeseinheitlichen Standards zur Milcherzeugung, kurz "QM-Milch 2020", machte in den vergangenen Monaten entsprechende Abstimmungen für die Revision des neuen Standards ab 2023 notwendig. Am 28. Juli 2022 hat nun der Fachbeirat QM-Milch über die in einer eigens zusammengesetzten Arbeitsgruppe, in die auch das BBV-Milchreferat eingebunden war, über die dort gefundenen Kompromisse diskutiert, noch eigene Akzente gesetzt und abschließend grünes Licht gegeben. Vergangene Woche hat nun der vierköpfige Vorstand von QM-Milch ebenfalls seine Zustimmung zur vorgelegten Fassung erteilt. Somit können die nächsten Schritte, so auch die Einreichung und rechtzeitige Anerkennung des überarbeiteten Standards durch die DAkks (Deutsche Akkreditierungstelle GmbH) zügig angegangen und umgesetzt werden.

Was wird nun beim nächsten Standard anders? Wie immer bei Revisionen von Standards QM-Milch wurden die geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen eingearbeitet. Dies waren im besonderen das neue, seit 1. Juli 2021 geltende Rohmilchgüterecht, die aktualisierte Dünge-VO und die Vorgaben bei der Verödung der Hornanlagen bei Kälbern. Eine nicht überraschende Änderung gab es beim auch in der Praxis hitzig diskutierten Kriterium "Tier-/Liegeplatzverhältnis", das zukünftig in ein K.O.-Kriterium umgewandelt wird. Auch nicht überraschend ist die Einbeziehung der zahlreichen Monitorting-Programme in den neuen Standard. Allerdings legten speziell die bayerischen Vertreter im Fachbeirat, BBV-Milchpräsident Felßner als benannter DBV-Vertreter und die VMB-Geschäftsführung als Mitgliedsorganisation und Regionalstelle, großen Wert darauf, dass die Einführung des Antibiotika- und Schlachtbefunddatenmonitorings im kommenden Standard "angestrebt" werden soll, aber eben nicht zwingend  bereits mit Inkrafttreten der Revision zu Beginn des kommenden Jahres umgesetzt wird. Zu viele Fragen in der Umsetzung sind noch zu klären, als dass in diesen Punkten bereits eine uneingeschränkte Zustimmung hätte erteilt werden können. Sollte es aber auch beim Standard - nicht zu verwechseln mit den Zusatzmodulen - zu einer verpflichtenden Einführung dieser Monitoringprogramme kommen, ist eine Ankündigungsfrist von mindestens 12 Monaten festgehalten worden.
Und: Der QM-Fachbeirat muss befragt werden und erst darüber beschließen. Durch die Verzahnung von QM-Milch mit den Haltungsformen sowie ITW (Initiative Tierwohl) ist auch eine engere Zusammenarbeit mit der QS GmbH notwendig. Und gerade bei der Fleischseite spielen Monitoringprogramme eine noch bedeutendere Rolle als bei der Milch, die bekanntlich täglich auf Herz und Nieren untersucht wird.

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