Bereits am 30. Juni fand eine weitere Sitzung des Fachbeirates von QM-Milch statt. Aus dem geplanten Vorhaben, bereits einen Beschluss über den neuen Standard für QM-Milch zur Weiterleitung an den Vorstand zu fassen, wurde nichts. Es besteht in den dafür eingesetzten Arbeitsgruppen noch Diskussions- und Abstimmungsbedarf. Eine Entscheidung ist nun für den Herbst vorgesehen.
Bei der anstehenden Revision des QM-Standards geht es diesmal neben der obligatorischen Aktualisierung des Kriterienkataloges auch um organisatorische sowie auch um grundsätzliche Fragestellungen. Bei der Weiterentwicklung der Kriterien wird vor allem um die zukünftige Handhabung und Auslegung der Kriterien "Sauberkeit der Tiere" und "Zustand der Liegefläche" noch heftig gerungen. Einig war man sich im Fachbeirat, dass in solch strittigen Fragen eine ausreichende Diskussion vor Geschwindigkeit gehen muss und hat deshalb der Arbeitsgruppe weitere Sitzungen übertragen. Folge könnte durchaus sein, dass der neue Standard nicht wie geplant gleich zu Beginn des kommenden Jahres in Kraft treten kann. Das ist aber Zukunftsmusik, man wird sehen"! Die Erzeugerseite legt bei der Weiterentwicklung des Standards diesmal noch eindringlicher darauf hin, daß hier vor allem die gesetzlichen Vorgaben abgebildet werden sollten und alle weiteren Überlegungen anderer Akteure der Wertschöpfungskette in die QMilch-Programme aufgenommen gehören - mit einer entsprechenden Vergütung.
Weitere Themen waren erneut die Arbeiten zum QM-Nachhaltigkeitsprogramm und zur Klimabilanzierung, zu denen der aktuelle Sachstand vorgetragen wurde. Auch wenn das Thema Nachhaltigkeit vor allem in Händen der Molkereiwirtschaft liegt, sind die Milcherzeuger aufgrund der zunehmenden Berichtspflichten der Molkereien und den dafür notwendigen Abfragen bei den Milcherzeugern genauso betroffen.
Im Zuge der Vereinfachung und Nutzung bereits vorliegenden Datenmaterials wurde erneut die Möglichkeit diskutiert, wie beispielsweise beim QS-Antibiotikamonitoring auf die staatlichen Daten zurückgegriffen werden kann. Bei den QMilch-Programmen nimmt die Teilnehmerzahl bei Molkereien und somit auch bei den Betrieben kontinuierlich zu, wobei - wie schon häufig erwähnt - sich das Interesse vor allem auf die Haltungsformstufe 3 konzentriert. Dies wird in den kommenden Monaten noch weiter an Dynamik gewinnen, wenn man Vorhaben der großen Lebensmittelketten als Grundlage nimmt. Quark ist bei den Eigenmarken bereits weitgehend auf HF 3 umgestellt - außer bei der Schwarz-Gruppe. Diese ziehen jetzt nach und nehmen die Produkte "körniger Frischkäse", "Schmand", "frische Schlagsahne" und "Skyr" gleich mit in das Portfolio der Eigenmarken mit Auslobung HF 3 auf, womit auch die Wettbewerber (wohl oder übel) nachziehen "müssen"!