Während bei Deutscher Markenbutter die Kontraktverhandlungen bereits wieder beginnen und für den laufenden Monat bereits ein Ergebnis vorliegt, hat sich bei den Kontrakten für Pasta filata über einen extrem langen Zeitraum überhaupt nichts getan. Seit Beginn dieser Woche haben sich die Preise für die 125 g Packung Kugel Mozzarella als Standardprodukt im Discountbereich endlich wieder bewegt, erfreulicherweise nach oben. Die Preise sind im Verkauf von bisher 65 Cent um knapp 10 Prozent auf jetzt 69 Cent gestiegen.
Die Milchbauern, nicht nur in Bayern, fordern zu Recht höhere Milchpreise. Grundsätzlich und als Folge der immens gestiegenen Kosten. Eine erste Voraussetzung dafür ist, dass die Verarbeiter beim Lebensmitteleinzelhandel bei Kontraktverhandlungen höhere Preise durchsetzen können. Dies scheint nun bei der 125 g Packung Kugel Mozzarella im Preiseinstiegsbereich der Discounter und Supermärkte gelungen zu sein. Denn mit Wirkung des 14. Oktober haben fast alle namhaften Lebensmittelhändler die Preise für dieses Standardprodukt auf 69 Cent erhöht. Die oft beschriebene und beklagte Preisvolatilität im Milchbereich war in diesem Segment nicht zu erkennen: Die Anpassung auf 69 Cent ist die erste Preisbewegung im Handel seit Oktober 2017! Vor genau 24 Monaten war der "Preissprung" von 55 auf 65 Cent/125 g allerdings noch deutlicher ausgeprägt.
Für die bayerische Milchwirtschaft und somit auch die Erzeugerseite spielt Pasta filata eine immer größere Rolle. Wurden im Jahr 2010 hierzulande noch knapp 150.000 t hergestellt, hat sich die Erzeugung im Jahr 2018 bereits auf 210.000 t erhöht. Bezogen auf die bundesweite Erzeugung von etwa 390.000 t im vergangenen Jahr, geht somit mehr als die Hälfte der Mozzarella-Erzeugung auf das Konto weiß-blauer Verarbeiter. Neben den bekannten Molkereimarken aus dem privaten und genossenschaftlichen Bereich spielt dabei die Listung mit Eigenmarken des Handels eine immer größere Bedeutung. Und hier wird um jeden Cent gefeilscht!