Am 6. Dezember fand die diesjährige Mitgliederversammlung des QM-Milch e.V. in Berlin statt. Vorsitzender Wolfgang Scholz hat in diesem Jahr die Farben des Verbandes der Milcherzeuger Bayern e.V. (VMB) vertreten, der bekanntlich seit 2018 eines von derzeit sieben Mitgliedsverbänden des Vereins ist. Neben den üblichen Regularien eines Vereins wie die Entgegennahme des Jahresberichtes 2018, der Jahresrechnung für das Geschäftsjahr 2018 und dem Haushaltsplan für das kommende Jahr 2020 standen auch einige Fachthemen auf der Tagesordnung.
Natürlich wurde über die kontinuierliche und notwendige Weiterentwicklung von QM-Milch gesprochen, damit das System in der immer umfassender werdenden Wertschöpfungskette Milch weiter die notwendige Akzeptanz erhält. Dies ist bei einem ausschließlich von Wirtschaftsbeteiligten getragenem System unabdingbar. Bekanntlich beginnt auch zum Januar 2020 die übergangslose Einführung des neuen Standards QM-Milch 2020.
War QM-Milch lange Jahre ausschließlich ein von der Milchwirtschaft getragenes System, hat sich dies spätestens mit der Aufnahme von Vertretern des Lebensmitteleinzelhandels mit Gaststatus in die Fachgremien seit April 2018 nachhaltig geändert. Die Verbindung zur Fleischseite besteht seitens des QM-Milch e.V. allerdings bereits seit der im Jahr 2006 abgeschlossenen und in 2018 erneuerten Vereinbarung mit der QS GmbH. Diese beinhaltet, dass (nur) Schlachtkühe aus QM-Milch auditierten Betrieben über eine Datenaustauschvereinbarung den QS-Zuschlag erhalten.
Mittlerweile sind auch Initiativen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) bekannt, die unmittelbar auch Auswirkungen auf QM-Milch haben. Die Haltungskennzeichnung des LEH für Fleischprodukte wird sich wohl nachhaltig auf die kommende Arbeit in den QM-Milch-Gremien auswirken, spätestens bei der nächsten Revision des Standards. In der Mitgliederversammlung von QM-Milch e.V. war zu möglichen Auswirkungen als Referent der Geschäftsführer der Initiative Tierwohl (ITW), Dr. Alexander Hinrichs eingeladen. Einige Hinweise der ITW dürften für die Verhandlungen der Milchwirtschaft mit dem LEH über die Weiterentwicklung von QM-Milch sehr wertvoll sein.
Einen Vorgeschmack auf die Zusammenarbeit mit dem LEH haben die langjährigen Akteure in den vergangenen Monaten bereits bekommen. Der Lebensmitteleinzelhandel strebt bekanntlich mit seinem Dachverband eine Mitgliedschaft bei QM-Milch - und einer abgestimmten Zahl von Unternehmen - eine Einbeziehung in die Gremien an. Üblicherweise beginnt das Ersuchen um Aufnahme mit der Akzeptanz der derzeit im Verein gültigen Vorgaben. Nicht so der Lebensmitteleinzelhandel, der seine Aufnahme in den Verein mit einer "handelsüblichen" Forderungskulisse vor allem zum QM-Milch-Kriterienkatalog und zu einer möglichen Auslobungsfähigkeit versehen hat, die diesen Schritt wohl nochmals hinauszögern wird.