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Milchverarbeitung Bio in Deutschland

Die Biomilchvermarktung hat sich in den letzten Jahren werthaltig entwickeln können. Neben einer anwachsenden Milcherzeugung (vor allem in Bayern) haben auch viele Verbraucher teilweise auf die Ernährung biologisch/ökologische Erzeugnisse „umgestellt“. In diesem Einklang sind die Milchpreise stetig angestiegen, so dass es für Milcherzeuger lukrativ war Produktionsumstellungen im eigenen Betrieb auf die Biomilcherzeugung vorzunehmen. Im Coronajahr 2020 erhielt die Biovermarktung nochmals einen ordentlichen Schub, da durch den zeitweisen Lockdown die Verbraucher über den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) regionale und ökologische Waren bevorzugten. Gewinner im Pandemiejahr war daher im Milchpreis wie Absatz der Biomarkt. Während die Milchpreise im konventionellen Sektor erst einen  „Durchhänger“ verkraften mussten, stieg der Biomilchpreise stetig an und festigte sein Niveau auch zum Jahreswechsel hinein.

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt - Verbraucher ist preiselastisch!
Mit Ausbruch des Krieges in Osteuropa durch den Überfall Russlands in die Ukraine gab es 2022 einige wirtschaftliche Turbulenzen mit ansteigenden Kosten (Energie) und hohen Inflationsraten, Marktverschiebungen und Handelshemmnissen. Ab der zweiten Jahreshälfte haben sich viele Produkte um ein vielfaches im Verkaufspreis erhöht. Auch die Milcherzeugnisse mussten preislich an die erhöhten Betriebsmittel angepasst werden, so dass zum Teil in monatlichen Sequenzen die Verkaufspreise für alle Milcherzeugnisse anzogen. Obwohl die Verbraucher angeblich sehr den Milcherzeugnissen und die entsprechenden Qualitäten hierzulande schätzen, hat es doch leider zu Absatzeinbußen zum Jahresende geführt. Die Konsumenten haben sich mehr oder weniger sehr preiselastisch gezeigt. Bei den erhöhten Handelspreisen für Milchprodukte wurde die Nachfrage eingeschränkt und gleichzeitig der Zuspruch für Markenware und Biomilchware eingedämmt. Zum Beispiel verlor das Käsevolumen über den LEH für das Kalenderjahr 2022 fast 50.000 Tonnen an Absatz. Den wichtigsten Biomilcherzeugnissen ging es ebenso. Nach Mitteilung der bekannten Gesellschaften für Konsumforschung hat sich zum Ende Jahres 2022 der Bio-Trinkmilchverkauf um mehr als vierzig Millionen Kilogramm bzw. um 10 Prozent gemindert. Entsprechend sind dann hierzu die Produktionszahlen ausgefallen, da bekanntlich Biomilcherzeugnisse meist nur im regionalen Bereich vermarktet werden und weniger in die verarbeitende Industrie oder den Export gehen. Die Produktionsspitze bei Bio-Konsummilch wurde 2021 mit 463 Millionen Kilogramm Milch erreicht. 2022 ging die Produktionsmenge um zwölf Prozent zurück und erreichte nur knapp die 400-Millionen-Linie. Nach der neuesten Auswertung der BLE (Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung) für das erste Halbjahr 2023 verharrt dieser Trend im Biosegment, bei gleichzeitig noch wachsenden Bio-Milchanlieferungszahlen von durchschnittlich gut fünf Prozent. Durch diese Konstellation besteht leider immer noch Preis- und Mengendruck für Biomilch, welcher sich wahrscheinlich auch ins zweite Halbjahr noch fortsetzen könnte.

Produktion von Bio-Erzeugnissen in Jahressumme
Produktion von Bio-Erzeugnissen 1. Halbjahr
Bio-Milchanlieferung in Deutschland

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