Das Thema "Anbindehaltung" ist in den vergangenen Monaten etwas aus den Schlagzeilen verschwunden: Nachdem die Ampel-Koalition recht abrupt "auf rot" geschaltet wurde und im Schlepptau auch die drohende "grüne Welle" für ein Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung und auch ein in vielen Regionen nicht umsetzbares Konzept einer Kombihaltung verhindert werden konnte, dürfte dies von der nächsten Bundesregierung nach aktuellem Kenntnisstand des Koalitionsvertrages zumindest nicht in der zuletzt gezeigten brachial-ideologischen Weise angegangen werden. Gleichwohl wird das Thema marktseitig und auch seitens einschlägiger Tierrechtsorganisationen weiterhin bespielt, mit Sicherheit nicht sachlich.
Deswegen ist eine Information über den aktuellen Stand der Rinderhaltungssysteme immer von Bedeutung, denn nur Fakten relativieren so manch unsachlich und überspitzt vorgetragene Forderung. Die aktuelle Folge von milchtrends.de hat sich mit dem Thema "Anbindehaltung in Deutschland: Ein Überblick" wieder mit dem Anbindehaltung beschäftigt und dabei - neben eigenen und jüngeren Erhebungen - weitgehend auf die Zahlen der Landwirtschaftszählung 2020 Bezug genommen.
Verfasser der aktuellen Auswertung sind Dr. Hauke Tergast vom Institut für Betriebswirtschaft des Heinrich von Thünen Instituts in Braunschweig, sowie Therese Löbbert vom Arbeitsbereich Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte der Georg-August-Universität zu Göttingen. Aus der Kooperation der Agrarökonomie in Göttingen und dem Thünen-Institut in Braunschweig werden monatlich aktuelle Forschungsergebnisse und Trends zu ökonomischen Fragestellungen der Wertschöpfungskette Milch erstellt und dargestellt.
Die aktuelle Auswertung zur Anbindehaltung ist hier nachzulesen.