Konventioneller Milchpreis (oGT): 50-Cent-Marke geknackt
Die bayerischen Milchauszahlungspreise machten im Oktober einen deutlichen Sprung nach oben. Nach einem bereits im September zunehmend steigenden Preistrend sind die Preisaufschläge im Oktober größer ausgefallen. Mit saisonal sinkender Milchanlieferung schränkte sich auch die Rohstoffverfügbarkeit spürbar ein. Ergänzungskäufe am Spotmarkt waren aufgrund der extrem knappen Verfügbarkeit für Molkereien und Verarbeitungsbetriebe sehr schwierig und teuer. Anhaltend hohe Kurse für Rohmilch und Sahne prägten den Oktober. Die Großhandelsnotierungen für geformte Markenbutter zogen zu Mitte des Monats nochmals spürbar an. Im Mittel konnte Butter im Oktober eine um 32 Cent/kg höhere Verwertung einfahren als im Vormonat und erlöste 8,28 Euro/kg, es wurde ein neues Jahreshoch erreicht. Die Verwertungsmöglichkeiten von Magermilchpulver verloren im Oktober etwas.
Die bayerischen Milchauszahlungspreise haben im Oktober die 50-Cent-Marke geknackt. Nach Erhebungen des Verbands der Milcherzeuger in Bayern (VMB) wurde im Oktober ein durchschnittlicher Milchpreis von 50,8 Cent pro Kilogramm Milch (bei 4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß netto ab Hof bei Haltungsstufe 2 falls ausgewiesen) in Bayern ausbezahlt. Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich die Auszahlungsleistung um rund 1,5 Cent und zum Milchpreisniveau aus dem Vorjahresmonat errechnet sich ein Vorsprung von 4,7 Cent/kg. Innerhalb der einzelnen Regionen wurde für Nieder-/Oberbayern ein durchschnittlicher Milchpreis von 50,6 Cent/kg ermittelt, in Schwaben 50,8 Cent/kg und Nordbayern durchschnittlich 51,0 Cent/kg. Seit Jahresbeginn erhöhten sich die Milchpreise im bayerischen Mittel um 4,0 Cent/kg und das bisherige Jahresmittel errechnet sich von Januar bis Oktober bei genau 48 Cent pro Kilogramm.
Ökologisch/biologische Milchpreise: erreichen 60-Cent-Linie
Der Oktober war auch in der ökologisch/biologischen Milcherzeugung von einer steigenden Preisentwicklung geprägt. Hinzu kam die saisontypische Umstellung im Bezahlsystem von Sommerabzug auf Winterzuschlag. Der Verband der Milcherzeuger hat für Oktober einen durchschnittlichen Bio-Milchpreis von 60,3 Cent pro Kilogramm Milch (bei 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß netto ab Hof) für Bayern ermittelt. Zum Vormonat bedeutet das ein Plus von 1,8 Cent/kg, was den höchsten Preisanstieg im bisherigen Jahresverlauf bedeutet. Vor zwölf Monaten lag die Auszahlungsleistung bei 55,6 Cent/kg Milch. Von Januar bis Oktober des laufenden Jahres wurde in Bayern durchschnittlich 57,3 Cent/kg Milch erlöst.
Der Absatz von Bio-Milcherzeugnissen entwickelte sich weiterhin sehr erfreulich. Verbraucher greifen wieder verstärkt zu Käse und entgegen den Erwartungen konnte auch die Umsatzmenge bei Butter zulegen. Die Nachfrage privater Haushalte bei Trinkmilch entwickelte sich ebenfalls sehr positiv. Erwartungsgemäß rechnet man auch in den kommenden Wochen, im Hinblick auf das Weihnachtsgeschäft und Feiertage mit zunehmenden Nachfrageimpulsen.