Konventioneller Milchpreis (oGT): Preisanhebungen im Mai verstärkt
Entgegen den Verwertungsmöglichkeiten entwickelte sich die Auszahlungsleistung in Bayern im Mai positiv und konnte im bisherigen Jahresverlauf den bisher deutlichsten Zuwachs verzeichnen. Der Verband der Milcherzeuger in Bayern (VMB) hat in der aktuellen Erhebung einen um 0,5 Cent höheren Milchpreis ermittelt als im Vormonat. Der durchschnittliche bayerische Milchauszahlungspreis errechnete sich bei 53,7 Cent/kg Milch (bei 4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß netto ab Hof bei Haltungsstufe 2). In den Erfassungsgebieten Schwaben und Nordbayern war der Preistrend ziemlich einheitlich ausgeprägt. Das Auszahlungsniveau erhöhte sich in Schwaben auf 53,6 Cent/kg, in Nordbayern auf 53,9 Cent/kg - jeweils um 0,5 Cent/kg. Im Gebiet Nieder-/Oberbayern verbesserte sich die Auszahlungsleistung um durchschnittlich 0,4 Cent/kg auf 53,5 Cent/kg.
Im Mai, der milchreichste Monat des Jahres, hatte sich die Erlössituation bei der Vermarktung von Butter und Magermilchpulver ein weiteres mal abgeschwächt. Die Großhandelsnotierungen verloren seit Jahresbeginn von Monat zu Monat. Die Rochmilchkurse am Spotmarkt bewegten sich bei um die 45 Cent/kg. Einzig in der Rohstoffverwertung über Käse konnten die Erlöse eine positive Entwicklung einnehmen. Der im bisherigen Jahresverlauf anhaltende Abwärtstrend in der deutschen Milchanlieferung (-1,8 %) erhöht zunehmend den Wettbewerb um die Rohmilch, was die Erzeugerpreisentwicklung vor allem in Bayern, im Mai gestützt haben dürfte.
Ökologisch/biologische Milchpreise: auf historisch hohem Niveau
Nach dem im April die Preisaufschläge etwas an Dynamik verloren hatten, erhöhte ein Großteil der Molkereien die Milchpreise im Mai. Neben unveränderten Preismeldungen zogen die Bio-Milchpreise um bis zu 2 Cent/kg an. Nach Erhebungen vom VMB lag die durchschnittliche Auszahlungsleistung im Mai bei 66,0 Cent/kg und nahm ein um 0,5 Cent höheres Niveau ein als im April. Die bayerischen Bio-Milchpreise markierten somit ein neues historisch hohes Niveau und übertreffen die Milchpreise aus dem Vorjahresmonat um 9,2 Cent/kg.
Prägte im vergangen Jahr noch ein leichtes Wachstum die Milchanlieferung aus biologischer Erzeugung, entwickeltet sich das Aufkommen im bisherigen Jahresverlauf - trotz regional unterschiedlicher Entwicklungen - in Deutschland schwächer. Gleichzeitig erhält die Nachfrage nach Bio-Milcherzeugnissen wieder verstärkte Impulse, was Molkereien und Hersteller vor den Herausforderungen einer ausreichenden Rohstoffsicherung stellt. In diesem Umfeld wird auch im Verlauf der kommenden Monate eine feste Preisentwicklung zu erwarten sein.
