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Milchpreis Bayern März 2022

Konventioneller Milchpreis (oGT): Q1 schließt bei 45 Cent ab
Die kriegerischen Auseinandersetzungen mit Russland und der Ukraine, die politischen Unsicherheiten und die weiterhin bestehende Corona Pandemie haben die Kosten für Betriebsmittel teilweise relativ stark ansteigen lassen. Hierdurch hat sich eine Inflationsrate ergeben, welche seit vielen Jahrzehnten nicht mehr aufgetreten ist. Infolge dessen haben sich auch die Kosten der Milcherzeugerbetriebe im Vergleich der letzten beiden Jahre überdimensional entwickelt. Entsprechende Erhöhungen im Milchpreis waren daher unumgänglich. Auch die Molkereiwirtschaft muss mittlerweile jeden Monat die Verkaufspreise neu kalkulieren, obwohl oft Handelskontrakte über mehrere Monate abgeschlossen werden und der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) heftige Preiserhöhungen versucht zu torpedieren. Dem gegenüber steht zur guten Marktnachfrage der Konsumenten, noch eine kontinuierlich rückläufige Milchproduktion.

Der bayerische Milchpreis von konventioneller, gentechnikfreier Milch hat sich im März 2022 mit einem Ergebnis von 45,0 Cent pro Kilogramm Milch gegenüber dem vorigen Monat wiederum erhöht. Im Vergleich zu den durchschnittlichen Vormonatswerten weist er nun einen Abstand von fast zwei Cent auf. Die Bandbreite der Auszahlungsleistungen nach bayerischen Regionen liegt um den Durchschnitt bei maximal +/- 0,5 Cent/kg Milch.

Ökologisch/biologischer Milchpreis: weitere Erhöhung
Der Markt für Biomilchprodukte verbessert sich ebenfalls stetig. Die Preisanpassungen im LEH gehen in Folge an die Erzeugerbetriebe für Biomilch weiter. Die Differenzen der Erhöhungen sind allerdings etwas geringer als bei der konventionellen Milch. In Bayern errechnet sich daher für den Monat März 2022 ein durchschnittlicher Wert von 54,2 Cent/kg Milch. Im Vergleich zum zurückliegenden Monat liegt der Abstand bei 1,2 Cent. Die Milchpreisspirale wird sich auch bei Biomilch weiter fortsetzten, da das angestiegene Kostenniveau nun auch im Biosegment an die Verbraucher „übertragen“ werden muss.

Lesen Sie mehr in der Rubrik für die Milcherzeuger > Milchpreise

Anmerkung zum Konventionellen Milchpreis Bayern: Seit mehreren Jahren veröffentlicht der VMB zur Marktorientierung die „laufenden“ Milchpreise der bayerischen Molkereien, entweder historisch um kartellkonform zu sein (mit einem halben Jahr Abstand) oder bei der aktuellen Auszahlung, über die sogenannte aggregierte Erhebung eines Preisdurchschnitts von bestimmten Gebieten. Aber auch hierfür gibt es eindeutige Vorgaben der deutschen Kartellbehörde.

Die Facetten des Milchpreises - Milchpreis ist nicht gleich Milchpreis
In den letzten Jahren hat sich allerdings die „Landschaft“ der Milchvermarktung etwas stärker differenziert. Die erste Unterscheidung bei der Milchpreiserhebung erfolgt, hinsichtlich der Erzeugungskriterien, zwischen der konventionellen und ökologisch/biologischen Milch. In den folgenden Jahren kamen noch weitere Produktions- und Vermarktungskriterien hinzu. Die Anzahl dieser Vorgaben und Unterscheidungen sind inzwischen beachtlich geworden. Daher wird es für die Milchpreiserhebung immer schwieriger und mitunter auch stellenweise undurchsichtiger einen bzw. den Milchpreis Bayern bekanntzugeben. Die Aufteilung der Milchpreisbewertung (im konventionellen Segment) vor Jahren nach der Differenzierung der Futtermittel, das heißt nach konventioneller Milch und Milch ohne Gentechnik-Vorgaben, war noch eine eher leichtere Sortierung. Zwischenzeitlich unterscheidet man auch hier sogar schon zwischen oGT-Futtermittel im Milchpreis auf EU-Ebene und Übersee.

Der VMB kann daher in seiner Bewertung – da es sich um eine Orientierungshilfe handelt - die Unterschiede nur bedingt bewerten. Deshalb fließen Sonderprogramme nicht immer in die Preisfindung mit ein. Dies könnten besondere Regionalzuschläge (z. B. Alpenmilch, Bergbauernmilch etc.), Haltungsformen mit extra Auflagen (Haltungsstufe 3 und 4) oder Futtermittelauflagen (Heumilch) sein, wenn es nur einen kleinen speziellen Anteil an der Gesamtmilchmenge des Molkereiunternehmens betrifft. Die Preissondierung wird sich demzufolge vorläufig auf Haltungsstufe 2 (ITW) bzw. QM+ konzentrieren.

Hinweis zur Milchpreisberechnung: Der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) wertet monatlich die laufenden Auszahlungsleistungen von konventioneller Milch, ebenso von konventioneller Milch mit Fütterungsbeschränkung (GVO), sowie von ökologisch/biologischer Milch der bayerischen Molkereien, nach kartellrechtlichen Vorgaben, aggregiert aus. Zusätzlich vergleicht der VMB die durchschnittlichen Auszahlungsleistungen der Milch mit Fütterung ohne GVO in den verschiedenen Regierungsbezirken Bayerns. Die Auszahlungsbasis bezieht sich auf 4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof. (Die unterschiedlichen Umrechnungsfaktoren bei der Milchannahme von Volumenerfassung auf Kilogramm-Abrechnungspreis werden nicht bewertet!). Aufgrund kartellrechtlicher Vorgaben, werden die Auszahlungsleistungen der einzelnen bayerischen Milchverarbeiter erst sechs Monate zeitversetzt veröffentlicht).

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