Menü

News

123rf(c)filmfoto

Milchpreis Bayern Juni 2022

Konventioneller Milchpreis (oGT): weitere Anpassungen
Die derzeitigen politischen Ereignisse treiben vor allem die Energiepreise extrem stark nach oben.
Die Herstellungskosten in der verarbeitenden Industrie werden derzeit extrem über hohe Energiepreise „angeheizt“. Folglich werden daher stetig und in kürzeren Abständen die Verkaufspreise für Waren angepasst werden um den Kostendruck auszugleichen. Dies geschieht ebenso bei der Milcherzeugung und Milchverarbeitung, welche auch einen hohen Energieanteil in der Produktion beinhalten. Die Verkaufspreise für Milcherzeugnisse sind im laufenden zweiten Jahresquartal und zum Beginn des zweiten Halbjahres angestiegen, sodass in Folge an die Landwirte erhöhte Milchpreise ausgezahlt werden konnten. Die stetigen Preisverbesserungen der Milchprodukte haben die Auszahlungen der Molkereien jeden Monat angehoben. In den letzten Monaten lag die Steigerung bei durchschnittlich zwei Cent. Die Erhebung der Milchpreise für Juni 2022 bei konventioneller Milch ergab wieder eine Angleichung von 1,7 Cent/kg Milch. Der Milchpreis liegt daher in bayerischen Durchschnitt bei 51,7 Cent/kg Milch mit einem Plus von 3,6 Prozent zum Vormonat. Noch vor einem Jahr erbrachte die Erhebung einen Milchpreis von 37 Cent/kg Milch mit einer Differenz von fast 15 Cent. Um diesen bayerischen Durchschnitt liegen in etwa auch die Auszahlungsleistungen in den drei Regionen Bayerns. In Nordbayern und Allgäu/Schwaben wurde in Mittelwert von 51,9 und in Ober-/Niederbayern von 51,2 Cent/kg Milch errechnet. Da zur Jahresmitte bei Milchfrischerzeugnisse neue Kontraktpreise abgeschlossen worden sind, wird eine nochmalige Anhebung der Milchpreise folgen, so Pressemitteilungen von einigen Molkereien in Norddeutschland bzw. mit Hauptsitz in Holland und anderen EU-Ländern.

Ökologisch/biologischer Milchpreis: leichte Verbesserungen
Die hohe Inflationsrate in Deutschland, vor allem durch gestiegene Energiepreise, hat das Einkaufsverhalten der Milchkonsumenten beeinflusst. Es wird daher mit der Konsequenz die Verkaufspreise noch stärker unter die Lupe zu nehmen gespart und eventuell auf günstigere Ware zuzugreifen. Bei Biomilcherzeugnissen wird dieses Kaufverhalten stärker beobachtet. Ein Rückgang der Handelsmenge ist zu beobachten, sodass stärkere Anhebungen der Verkaufspreise geringer ausfallen. Daher steigen die Milchpreise nicht im Umfang wie bei der konventionellen Milch an. Die Abstände befinden sich seit Anfang des Jahres im Mittel bei gut einem Cent. Für den Juni 2022 lag der Milchpreis im Biosegment in Bayern bei 56,4 Cent/kg Milch und damit um 1,0 Cent höher zum Vormonat. Ein Jahr zuvor lag der Milchpreis noch bei 50,3 Cent/kg Milch, also sechs Cent niedriger. Es ist davon auszugehen, dass auch bei Biomilch noch weitere Anhebungen folgen werden, aber anhand der wirtschaftlichen Entwicklung wahrscheinlich etwas gedrosselter.

Lesen Sie mehr in der Rubrik für die Milcherzeuger > Milchpreise

Anmerkung zum Konventionellen Milchpreis Bayern: Seit mehreren Jahren veröffentlicht der VMB zur Marktorientierung die „laufenden“ Milchpreise der bayerischen Molkereien, entweder historisch um kartellkonform zu sein (mit einem halben Jahr Abstand) oder bei der aktuellen Auszahlung, über die sogenannte aggregierte Erhebung eines Preisdurchschnitts von bestimmten Gebieten. Aber auch hierfür gibt es eindeutige Vorgaben der deutschen Kartellbehörde.

Die Facetten des Milchpreises - Milchpreis ist nicht gleich Milchpreis
In den letzten Jahren hat sich allerdings die „Landschaft“ der Milchvermarktung etwas stärker differenziert. Die erste Unterscheidung bei der Milchpreiserhebung erfolgt, hinsichtlich der Erzeugungskriterien, zwischen der konventionellen und ökologisch/biologischen Milch. In den folgenden Jahren kamen noch weitere Produktions- und Vermarktungskriterien hinzu. Die Anzahl dieser Vorgaben und Unterscheidungen sind inzwischen beachtlich geworden. Daher wird es für die Milchpreiserhebung immer schwieriger und mitunter auch stellenweise undurchsichtiger einen bzw. den Milchpreis Bayern bekanntzugeben. Die Aufteilung der Milchpreisbewertung (im konventionellen Segment) vor Jahren nach der Differenzierung der Futtermittel, das heißt nach konventioneller Milch und Milch ohne Gentechnik-Vorgaben, war noch eine eher leichtere Sortierung. Zwischenzeitlich unterscheidet man auch hier sogar schon zwischen oGT-Futtermittel im Milchpreis auf EU-Ebene und Übersee.

Der VMB kann daher in seiner Bewertung – da es sich um eine Orientierungshilfe handelt - die Unterschiede nur bedingt bewerten. Deshalb fließen Sonderprogramme nicht immer in die Preisfindung mit ein. Dies könnten besondere Regionalzuschläge (z. B. Alpenmilch, Bergbauernmilch etc.), Haltungsformen mit extra Auflagen (Haltungsstufe 3 und 4) oder Futtermittelauflagen (Heumilch) sein, wenn es nur einen kleinen speziellen Anteil an der Gesamtmilchmenge des Molkereiunternehmens betrifft. Die Preissondierung wird sich demzufolge vorläufig auf Haltungsstufe 2 (ITW) bzw. QM+ konzentrieren.

Hinweis zur Milchpreisberechnung: Der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) wertet monatlich die laufenden Auszahlungsleistungen von konventioneller Milch, ebenso von konventioneller Milch mit Fütterungsbeschränkung (GVO), sowie von ökologisch/biologischer Milch der bayerischen Molkereien, nach kartellrechtlichen Vorgaben, aggregiert aus. Zusätzlich vergleicht der VMB die durchschnittlichen Auszahlungsleistungen der Milch mit Fütterung ohne GVO in den verschiedenen Regierungsbezirken Bayerns. Die Auszahlungsbasis bezieht sich auf 4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof. (Die unterschiedlichen Umrechnungsfaktoren bei der Milchannahme von Volumenerfassung auf Kilogramm-Abrechnungspreis werden nicht bewertet!). Aufgrund kartellrechtlicher Vorgaben, werden die Auszahlungsleistungen der einzelnen bayerischen Milchverarbeitern erst sechs Monate zeitversetzt veröffentlicht).

Milchpreise konv. und Bio-Milch 2012-2022

Zurück zur Listenansicht

Geschäftsstelle München
Geschäftsstelle Schwaben