Konventioneller Milchpreis (oGT): Juli ohne große Veränderungen
Der Verband der Milcherzeuger in Bayern (VMB) hat für den Juli einen durchschnittlichen gewichteten Milchpreis von 54,0 Cent/kg Milch (bei 4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß netto ab Hof bei Haltungsstufe 2) errechnet. Die Veränderung gegenüber dem Vormonat fällt mit einem Plus von 0,1 Cent/kg Milch moderat aus. Bayerische Molkereien hatten die Auszahlungsleistung meist auf bisherigem Niveau fortgeschrieben, zu Anhebungen kam es nur vereinzelt. Innerhalb der ausgewiesenen Regionen lagen die Milchauszahlungspreise nahezu gleichauf. Sowohl für Nordbayern als auch für Schwaben wurde ein durchschnittlicher Milchpreis von 54,0 Cent/kg ermittelt – plus 0,1 Cent zum Vormonat. In Nieder-/Oberbayern verbesserte sich das Durchschnittsergebnis um 0,2 Cent auf 54,1 Cent/kg Milch. Die Milchpreise aus dem Juli 2024 wurden in Bayern somit um 6,0 Cent/kg übertroffen.
Entgegen der Entwicklung im vergangenen Jahr verlor die Vermarktung von Milchprodukten an Impulsen. In der Verwertung von Milchfett nahmen die Großhandelsnotierungen eine schwächere Entwicklung und auch im Eiweißsektor waren zwischenzeitliche Verbesserungen nur von kurzer Dauer. Das spiegelte sich im Kieler Rohstoffwert – durchschnittliche Verwertung aus Verkauf von Milchfett und Milcheiweiß – vom Juli wider, welcher mit 48,7 Cent/kg (ab Hof 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß) den bisher niedrigsten Stand im Jahresverlauf erreicht hatte. Milchverwertung und Milchauszahlungspreise driften derzeit auseinander, was hauptsächlich dem Wettbewerb zur Rohstoffsicherung geschuldet sein dürfte. In der Milchanlieferung wurde Mitte Juli erstmals im bisherigen Jahresverlauf die Vorjahreslinie überschritten. Die Erwartungen an eine verstärkte Ausbreitung der Blauzungenkrankheit und Einflussnahme auf das Milchaufkommen, ähnlich wie im vergangenen Jahr, hatten sich bisher nicht bestätigt. Die Milchinhaltsstoffe, insbesondere der Fettgehalt, verbesserten sich zum Vorjahr. Mit dem Ende der Ferien- und Urlaubszeit sollte der Handel mit Milchprodukten wieder an Nachfrageimpulse gewinnen.
Ökologisch/biologische Milchpreise: anhaltend feste Preise im Juli
Die Auszahlungspreise für Bio-Milch setzten den festen Trend im Juli fort. Nach Auswertungen vom VMB wurde in Bayern durchschnittlich 66,8 Cent/kg Milch (bei 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß, netto) an Bio-Milcherzeuger ausbezahlt. Das bedeutet einen Preisanstieg von 0,5 Cent gegenüber dem Vormonat. Seit Jahresbeginn konnten die Bio-Milchpreise um gut 3,5 Cent/kg zulegen und ein neues Spitzenniveau einnehmen. Die Milchpreise aus dem Vorjahresmonat wurden um 9,6 Cent/kg übertroffen. Der Abstand zu den konventionellen Milchauszahlungspreisen wächst auf 12,8 Cent/kg.
Der positive Trend in der Verbrauchernachfrage nach Bio-Milchprodukten setzte sich zur Jahresmitte fort. Die Absatzmengen an Konsummilch, Milchgetränken, Joghurt und Quark legten im Vorjahresvergleich durchaus im größeren Umfang zu. Die Einkaufsmengen bei Käse verzeichneten einen leichten Zuwachs. Rückläufig war lediglich der Mengenumsatz mit Bio-Butter.
Die Anlieferung an Bio-Milch verlor in Deutschland in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um 0,8 % zum Vorjahr. Das Marktumfeld lässt eine anhaltend stabile bis feste Milchpreisentwicklung erwarten. Als eine zunehmende Herausforderung wird die Umsetzung der Milchpreise beim Handel in höhere Produktpreise gesehen.