Konventioneller Milchpreis (oGT): stabile Preisentwicklung zu Jahresbeginn
Nachdem im Kalenderjahr 2024 die bayerischen Milchauszahlungspreise hauptsächlich im zweiten Halbjahr zulegen konnten und im Dezember eine durchschnittliche Auszahlungsleistung von 52,6 Cent/kg erreichten, brachte zum Jahresauftakt 2025 eine unfassbare Meldung starke Verunsicherung und erhebliche Nervosität mit sich. Am 10. Januar wurde in Deutschland, in Brandenburg Maul- und Klauenseuche (MKS) in einer Herde Wasserbüffel - erstmals seit 1988 - wieder amtlich bestätigt. Deutschland hatte daraufhin den Status „frei von MKS ohne Impfung“ verloren. Dieser Status ist im Exportgeschäft, insbesondere im Drittlandgeschäft ein wichtiger Nachweis in den ausgestellten Handelszertifikaten. Für den Handel am europäischen Binnenmarkt konnten durch das Prinzip der Regionalisierung größere Handelsbeschränkungen abgewendet werden. Bei Lieferungen an Drittländer waren hingegen die Herausforderungen sehr groß, durch Einfuhrstopps kam es kurzfristig zu einem Rückstau bzw. Verschiebungen in der Verwertung z.B. Richtung Milchpulver. Die Vermarktung von Milchprodukten im Inland konnte uneingeschränkt fortgesetzt werden. Nach dem die Ausbreitung stagnierte und zum Glück keine weiteren MKS-Fälle bestätigt wurden, kehrte allmählich wieder etwas Ruhe ein. Der Milchmarkt kam dabei verhältnismäßig glimpflich davon. Eine stützende Wirkung hatte dabei auch das geringere Milchaufkommen im Januar (-2 %). Der Spotmarkt als ein Marktindikator für kurzfristige Ereignisse zeigte sich entgegen den Erwartungen robust. Nach der typischen Preisdelle während des Jahreswechsels (Feiertagswochen) nahmen die Kurse für Rohmilch und Rahm eine gefestigte Entwicklung ein, wenngleich die überhitzten Kurse aus dem November nicht mehr erreicht wurden. Auf die Milchauszahlungspreise in Bayern hat das MKS-Geschehen demnach wenig Einfluss genommen. Nach Erhebung des Verbands der Milcherzeuger in Bayern (VMB) konnten sich im Januar mit durchschnittlich 52,7 Cent/kg (4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß netto ab Hof bei Haltungsstufe 2) die Milchauszahlungspreise behaupten (Vormonat 52,6 Cent/kg). Während in Nordbayern und Schwaben die Molkereien die Auszahlungsleistung mit durchschnittlich 52,7 bzw. 52,8 Cent/kg auf Vormonatsniveau unverändert fortsetzten, kam es in der Region Nieder-/Oberbayern zu leichten Preisbefestigungen im Mittel von 0,1 Cent/kg auf 52,4 Cent/kg. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden im Januar des laufenden Jahres im bayerischen Mittel 5,9 Cent/kg höhere Milchpreise erlöst.
Ökologisch/biologische Milchpreise: nochmals ein leichtes Plus
Die Vermarktung von Bio-Milch wurde auch im Januar von einer festen Preisentwicklung dominiert, wenngleich die Aufschläge im Vergleich zu den Vormonaten kleiner ausfielen. Im letzten Quartal 2024 erhöhten sich die Auszahlungspreise in Bayern um insgesamt 2,3 Cent /kg. Im Januar legten nach Erhebungen des Verbands der Milcherzeuger in Bayern (VMB) die bayerischen Auszahlungspreise für Bio-Milch um durchschnittlich 0,5 Cent/kg gegenüber dem Vormonat auf 63,2 Cent/kg zu. Die Auszahlungsleistung lag somit um 7,0 Cent/kg höher als vor zwölf Monaten. Der Preisabstand zu den konventionellen Milchpreisen errechnet sich bei 10,5 Cent/kg und hat sich gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt etwas vergrößert (9,4 Cent/kg, Januar 2024). An den gesteigerten Mengenumsätzen im Handel mit Bio-Lebensmittel im zurückliegenden Jahr konnten vor allem Milchprodukte wie z.B. Käse und H-Milch wieder ein deutlich höheres Kaufinteresse generieren. Das Milchaufkommen aus biologischer Erzeugung übertraf zwar die Vorjahreslinie, die merklichen Mengensteigerungen aus den vergangenen Jahren sind dabei nicht mehr feststellbar.