Menü

 

 

News

(c)sergdibrova

Milchpreis Bayern Februar 2023

Konventioneller Milchpreis (oGT): Preisrutsch – und folgend?
Die Vermarktung an Milcherzeugnissen hat zum Jahreswechsel einen kräftigen Einbruch erfahren müssen. Die Kaufzurückhaltung der Verbraucher wegen angeblich zu teuren Verkaufspreisen für Milcherzeugnisse, gepaart mit einer deutlich höheren Milchanlieferung im letzten Jahresquartal 2022 und weiter im Neuen Jahr, setzt die Handelspreise massiv unter Druck. Nach ersten Korrekturen bei Butter und Magermilchpulver folgen nun die Rückgänge der Käsepreise im Export und in der weiterverarbeitenden Industrie. Fast alle Molkereien haben im Februar 2023 daher ihre Auszahlungspreise senken müssen. Im Schnitt fiel der Milchpreis um 3,3 Cent pro Kilogramm Milch auf knapp 56 Cent. Durch die zum Teil sehr unterschiedlichen Preisabsenkungen der einzelnen Molkereien durch ihr Portfolio hat sich eine weite Spanne der Erlöse in Bayern ergeben. Schwaben und Ober-/Niederbayern liegen unter bzw. Nordbayern über dem Mittelwert. Der Abstand beträgt zwischen den Gebieten statistisch bei einem halben Cent. Da die Handelspreise für Milchprodukte im Lebensmittelhandel auch in den kommenden Monaten noch im Fokus stehen werden, folgen wahrscheinlich weitere Milchpreisrückgänge.

Ökologisch/biologischer Milchpreis: erste Korrektur
Der Biomilchmarkt leidet derzeit ebenso wie der konventionell Milchbereich unter einer höheren Mengenverfügbarkeit zur tatsächlichen Vermarktungshöhe. Die Verbraucher setzen beim Einkauf auch bei Biomilcherzeugnissen stärker den Rotstift an und greifen verstärkt zur konventionellen Ware oder auf Weidemilcherzeugnisse zurück. Die notwendigen Preisanpassungen der Molkereien gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel haben nun auch die Erlöse für Biomilch erreicht, so dass für die Erhebung im Februar 2023 der Biomilchpreis in Bayern um einen Cent pro Kilogramm Milch zurück gegangen ist.

Lesen Sie mehr in der Rubrik für die Milcherzeuger > Milchpreise

Anmerkung zum Konventionellen Milchpreis Bayern: Seit mehreren Jahren veröffentlicht der VMB zur Marktorientierung die „laufenden“ Milchpreise der bayerischen Molkereien, entweder historisch um kartellkonform zu sein (mit einem halben Jahr Abstand) oder bei der aktuellen Auszahlung, über die sogenannte aggregierte Erhebung eines Preisdurchschnitts von bestimmten Gebieten. Aber auch hierfür gibt es eindeutige Vorgaben der deutschen Kartellbehörde.

Die Facetten des Milchpreises - Milchpreis ist nicht gleich Milchpreis
In den letzten Jahren hat sich allerdings die „Landschaft“ der Milchvermarktung etwas stärker differenziert. Die erste Unterscheidung bei der Milchpreiserhebung erfolgt, hinsichtlich der Erzeugungskriterien, zwischen der konventionellen und ökologisch/biologischen Milch. In den folgenden Jahren kamen noch weitere Produktions- und Vermarktungskriterien hinzu. Die Anzahl dieser Vorgaben und Unterscheidungen sind inzwischen beachtlich geworden. Daher wird es für die Milchpreiserhebung immer schwieriger und mitunter auch stellenweise undurchsichtiger einen bzw. den Milchpreis Bayern bekanntzugeben. Die Aufteilung der Milchpreisbewertung (im konventionellen Segment) vor Jahren nach der Differenzierung der Futtermittel, das heißt nach konventioneller Milch und Milch ohne Gentechnik-Vorgaben, war noch eine eher leichtere Sortierung. Zwischenzeitlich unterscheidet man auch hier sogar schon zwischen oGT-Futtermittel im Milchpreis auf EU-Ebene und Übersee.
Der VMB kann daher in seiner Bewertung – da es sich um eine Orientierungshilfe handelt - die Unterschiede nur bedingt bewerten. Deshalb fließen Sonderprogramme nicht immer in die Preisfindung mit ein. Dies könnten besondere Regionalzuschläge (z. B. Alpenmilch, Bergbauernmilch etc.), Haltungsformen mit extra Auflagen (Haltungsstufe 3 und 4) oder Futtermittelauflagen (Heumilch) sein, wenn es nur einen kleinen speziellen Anteil an der Gesamtmilchmenge des Molkereiunternehmens betrifft. Die Preissondierung wird sich demzufolge vorläufig auf Haltungsstufe 2 (ITW) bzw. QM+ konzentrieren.

Hinweis zur Milchpreisberechnung: Der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) wertet monatlich die laufenden Auszahlungsleistungen von konventioneller Milch, ebenso von konventioneller Milch mit Fütterungsbeschränkung (GVO), sowie von ökologisch/biologischer Milch der bayerischen Molkereien, nach kartellrechtlichen Vorgaben, aggregiert aus. Zusätzlich vergleicht der VMB die durchschnittlichen Auszahlungsleistungen der Milch mit Fütterung ohne GVO in den verschiedenen Regierungsbezirken Bayerns. Die Auszahlungsbasis bezieht sich auf 4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof. (Die unterschiedlichen Umrechnungsfaktoren bei der Milchannahme von Volumenerfassung auf Kilogramm-Abrechnungspreis werden nicht bewertet!). Aufgrund kartellrechtlicher Vorgaben, werden die Auszahlungsleistungen der einzelnen bayerischen Milchverarbeitern erst sechs Monate zeitversetzt veröffentlicht).

Zurück zur Listenansicht

Geschäftsstelle München
Geschäftsstelle Schwaben