Konventioneller Milchpreis (oGT): zum Jahresende nochmals fester
Die Milchpreisentwicklung war in Bayern zum Jahresende 2024 insgesamt von einer anhaltend festen Tendenz geprägt. Innerhalb der einzelnen Molkereien wurde die Auszahlungsleistung für Dezember durchaus in einem unterschiedlichen Umfang angepasst. Neben unveränderten Preisen gegenüber November, verbesserten sich die Milchauszahlungspreise überwiegend zwischen 0,50 und 1,00 Cent/kg. Nach Erhebungen des Verbands der Milcherzeuger in Bayern (VMB) lag der Milchpreis in Bayern bei durchschnittlich 52,6 Cent pro Kilogramm Milch (4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß netto ab Hof bei Haltungsstufe 2) und erhöhte sich zum Vormonat um 0,7 Cent/kg. Die Auszahlungspreise vom Dezember 2023 wurde somit um 5,8 Cent/kg übertroffen. Nach einer stabilen Preisentwicklung, ohne große Preisbewegungen, im ersten Halbjahr 2024 setzten die Impulse mit Ende des dritten Quartals ein. Das vorläufige Jahresmittel für Bayern (also ohne Jahresabschlusszahlungen/Nachzahlungen; arithmetisch gerechnet) beträgt 48,3 Cent/kg Milch. Im Erfassungsgebiet Schwaben war im Dezember der deutlichste Preisanstieg zu verzeichnen. Mit einem Anstieg um 0,8 Cent/kg erhöhte sich der Milchpreis auf durchschnittlich 52,8 Cent/kg, was im Vergleich der Regionen die Preisobergrenze abbildet. Die durchschnittliche Auszahlungsleistung im Gebiet Nordbayern, welches das ganze Jahr über die bayerische Obergrenze abgebildet hatte, konnte im Dezember nur um 0,5 Cent auf 52,7 Cent/kg zulegen. Die Linie von 52 Cent/kg Milch wurde in Nieder-/Oberbayern erst im Dezember durchschritten und es wurden mit durchschnittlich 52,3 Cent/kg um 0,8 Cent mehr ausbezahlt als im Vormonat. Maßgebenden Einfluss auf die Preisentwicklung im zweiten Halbjahr hatte dabei die Verwertung von Milchfett. Die Nachfrage nach Milchfett konnte im zunehmenden Jahresverlauf bei einer saisontypischen abnehmenden Milchanlieferung, welche sich im August mit erhöhtem Blauzungengeschehen in Nordwestdeutschland verstärkt hatte, reduzierten Milchfettgehalt und geringen Lagerbeständen nicht ausreichend bedient werden. Im Herbst hatte sich die Situation am Rohstoffmarkt in einer knappen Verfügbarkeit sehr stark angespannt. Die Kurse für Milchfett nahmen ein historisch hohes Niveau ein. Die Verwertung von Magermilchpulver konnte dagegen nicht in diesem Umfang profitieren und hatte sich bei einem stetigen Auf und Ab meist nur auf Vorjahresniveau bewegt.
Ökologisch/biologische Milchpreise: legen um einen weiteren Cent zu
Der Absatz von Bio-Milchprodukten hatte im Jahr 2024, nach einem inflationsbedingt reduzierten Kaufverhalten in den Vorjahren, wieder eine erfreulichere Entwicklung genommen. Bereits im ersten Halbjahr zog das Kaufinteresse privater Haushalte zunehmend an und setzte sich bis zum Jahresende fort. Dabei dürften günstigere Verbraucherpreise für einen Großteil von Bio-Milchprodukten als im Jahr 2023 eine Rolle gespielt haben. Mit Ausnahme von Butter, welche sich im Vorjahresvergleich verteuerte. Hinzu kamen häufige Werbeaktionen im Discount mit Bio-Milchprodukten. Die Bio-Milchpreise in Bayern konnten erneut ein starkes Plus verzeichnen. In der monatlichen Erhebung vom VMB lag der durchschnittliche Auszahlungspreis für Bio-Milch im Dezember bei 62,6 Cent/kg Milch (4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß netto ab Hof), was ein Plus von 1,0 Cent gegenüber dem Vormonat bedeutete. Der Vorsprung zum Vorjahresmonat wächst somit auf 6,8 Cent/kg. Das vorläufige Jahresmittel für Bio-Milch in Bayern (also ohne Jahresabschlusszahlungen/Nachzahlungen; arithmetisch gerechnet) beträgt 58,1 Cent/kg Milch.