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Milchpreis Bayern August 2022

Konventioneller Milchpreis (oGT): weitere Anpassungen
Die Verkaufspreise für Milcherzeugnisse steigen auch im zweiten Halbjahr 2022 weiterhin an. Die Anhebungen sind zwar nicht mehr so ausgeprägt wie zur ersten Jahreshälfte, dennoch wurden einige Verkaufspreise bei Butter, Käse und Frischmilcherzeugnissen vorgenommen. Entsprechend haben daher viele Molkereien ihre Auszahlungsleistungen für Rohmilch erhöhen können. Für den Monat August 2022 errechnet sich ein durchschnittlicher Milchpreis für konventionelle Milch mit oGT-Zuschlag von 55,0 Cent/kg Milch. Der Anstieg beträgt zum Vormonat nochmals 1,2 Cent bzw. 2,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat beträgt die Differenz über siebzehn Cent und lag damals im August 2021 noch bei 37,4 Cent/kg Milch. Die unterschiedlichen Verwertungen der bayerischen Molkereien, mit einem hohen Anteil an Markenherstellern zu den Regional- und Handelsmarken, lassen die Erlöse in Bayern stärker auseinanderklaffen als in anderen Bundesländern. Daher weichen zum Mittelwert aber auch die Auszahlungen der Molkereien stärker zueinander ab. Zwischen der „Höchstauszahlerregion“ in Bayern und dem Bezirk mit den niedrigsten Milcherlösen beträgt der Abstand derzeit 1,1 Cent pro Kilogramm Milch. Da in Nord- wie Ostdeutschland bereits für den Herbst Milchpreise von 60 Cent/kg Milch bekanntgegeben wurde, könnten die Milchpreise in Bayern auch diese Marktbewegungen im Milchpreis durchaus noch aufnehmen.

Ökologisch/biologischer Milchpreis: konstante Steigerungen in der Auszahlung
Das Verwertungsniveau von Biomilcherzeugnissen hat sich gleichfalls in den letzten Monaten zusehends verbessert. Im Handel konnten zur Jahresmitte erhöhte Verkaufspreise umgesetzt werden, sodass sukzessive die Erlösangeleichungen sich in der Auszahlungsleistung der Molkereien widerspiegeln. Die Biomilchpreise der bayerischen Molkereien haben sich durchgängig im August 2022 verbessert. Der Milchpreis stieg – ähnlich wie zu den Vormonaten – im Cent-Bereich bzw. exakt bei 1,2 Cent auf einem Mittelwert von 58,9 Cent pro Kilogramm Milch bzw. um 2,1 Prozent. Zum Vorjahresmonat beträgt der Vorsprung nun 8,6 Cent, da die Auszahlung im August 2021 von Biomilch in Bayern noch bei 50,3 Cent/kg Milch lag.

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Anmerkung zum Konventionellen Milchpreis Bayern: Seit mehreren Jahren veröffentlicht der VMB zur Marktorientierung die „laufenden“ Milchpreise der bayerischen Molkereien, entweder historisch um kartellkonform zu sein (mit einem halben Jahr Abstand) oder bei der aktuellen Auszahlung, über die sogenannte aggregierte Erhebung eines Preisdurchschnitts von bestimmten Gebieten. Aber auch hierfür gibt es eindeutige Vorgaben der deutschen Kartellbehörde.

Die Facetten des Milchpreises - Milchpreis ist nicht gleich Milchpreis
In den letzten Jahren hat sich allerdings die „Landschaft“ der Milchvermarktung etwas stärker differenziert. Die erste Unterscheidung bei der Milchpreiserhebung erfolgt, hinsichtlich der Erzeugungskriterien, zwischen der konventionellen und ökologisch/biologischen Milch. In den folgenden Jahren kamen noch weitere Produktions- und Vermarktungskriterien hinzu. Die Anzahl dieser Vorgaben und Unterscheidungen sind inzwischen beachtlich geworden. Daher wird es für die Milchpreiserhebung immer schwieriger und mitunter auch stellenweise undurchsichtiger einen bzw. den Milchpreis Bayern bekanntzugeben. Die Aufteilung der Milchpreisbewertung (im konventionellen Segment) vor Jahren nach der Differenzierung der Futtermittel, das heißt nach konventioneller Milch und Milch ohne Gentechnik-Vorgaben, war noch eine eher leichtere Sortierung. Zwischenzeitlich unterscheidet man auch hier sogar schon zwischen oGT-Futtermittel im Milchpreis auf EU-Ebene und Übersee.

Der VMB kann daher in seiner Bewertung – da es sich um eine Orientierungshilfe handelt - die Unterschiede nur bedingt bewerten. Deshalb fließen Sonderprogramme nicht immer in die Preisfindung mit ein. Dies könnten besondere Regionalzuschläge (z. B. Alpenmilch, Bergbauernmilch etc.), Haltungsformen mit extra Auflagen (Haltungsstufe 3 und 4) oder Futtermittelauflagen (Heumilch) sein, wenn es nur einen kleinen speziellen Anteil an der Gesamtmilchmenge des Molkereiunternehmens betrifft. Die Preissondierung wird sich demzufolge vorläufig auf Haltungsstufe 2 (ITW) bzw. QM+ konzentrieren.

Hinweis zur Milchpreisberechnung: Der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) wertet monatlich die laufenden Auszahlungsleistungen von konventioneller Milch, ebenso von konventioneller Milch mit Fütterungsbeschränkung (GVO), sowie von ökologisch/biologischer Milch der bayerischen Molkereien, nach kartellrechtlichen Vorgaben, aggregiert aus. Zusätzlich vergleicht der VMB die durchschnittlichen Auszahlungsleistungen der Milch mit Fütterung ohne GVO in den verschiedenen Regierungsbezirken Bayerns. Die Auszahlungsbasis bezieht sich auf 4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof. (Die unterschiedlichen Umrechnungsfaktoren bei der Milchannahme von Volumenerfassung auf Kilogramm-Abrechnungspreis werden nicht bewertet!). Aufgrund kartellrechtlicher Vorgaben, werden die Auszahlungsleistungen der einzelnen bayerischen Milchverarbeitern erst sechs Monate zeitversetzt veröffentlicht).

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